Rezension
Personen: Pollak Martin
Pollak Martin:
Der Tote im Bunker : Bericht über meinen Vater / Pollak Martin. - Wien : Zsolnay, 2004. - 255 Seiten. - Sbarramento di Brennero/Sperre am Brenner: Am Eingang eines Bunkers an der österreichisch-italienischen Grenze wird am 6. April 1947 die Leiche eines Mannes entdeckt. Der Tote weist zwei Kopfschüsse und einen Schuss in die Brust auf. Unter seinen Habseligkeiten finden die Carabinieri einen Ausweis, der sich rasch als Fälschung herausstellt. Nachforschungen, ausgehend von einer Tätowierung am linken Oberarm und Schmissen im Gesicht, ergeben die wahre Identität des Toten: Dr. Gerhard Bast, geboren 1911 in der Gottschee, SS-Sturmbannführer, Mitglied der Gestapo, von der Bundespolizeidirektion Linz auf der Fahndungsliste für Kriegsverbrecher geführt. Mehr als ein halbes Jahrhundert später fährt Martin Pollack nach Südtirol, um die Umstände dieses Todes zu eruieren. Lange hat er gezögert, weil er ahnte, dass er bei dieser Spurensuche auf Dinge stoßen wird, die sein schlimmen Erwartungen noch übertreffen. Gerhard Basts gewaltsamer Tod steht am Ende eines Lebens, in dem Gewalt eine wichtige Rolle spielte, und er steht am Anfang eines Berichts, der mit schier ungeheurer Intensität einem Menschen nachspürt. Martin Pollack hat diesen Menschen kaum gekannt, doch er stand ihm nahe wie sonst niemand - es war sein eigener Vater.
BI - Signatur: BI Polla - Sachbuch