"H wie Habicht" der englischen Historikerin Helen Macdonald ist ein sehr ungewöhnliches Buch, es stand nämlich wochenlang auf der Spiegel Bestsellerliste Sachbuch. Das Buch kann man nur schwer einordnen: man kann es als Sachbuch über Habichte lesen, aber auch als Erzählung. Schon als Kind war Helen fasziniert von Greifvögeln, sie wollte unbedingt Falknerin werden. Als Helens heißgeliebter Vater stirbt, fällt sie in ein tiefes Loch. Sie entwickelt in ihrer Trauer die fixe Idee, einen Habicht abrichten zu müssen. Sie legt sich einen jungen Habicht zu, verdunkelt die Wohnung, bricht den Kontakt zur Außenwelt völlig ab und lebt nur mehr für den Greifvogel. Ich muss gestehen, dass ich mich vor der Lektüre dieses Buches nicht besonders für Habichte interessiert habe. Aber es gelingt der Autorin sehr gut, dass man sich sofort für diesen faszinierenden Greifvogel interessiert. Mir ist es jedenfalls so gegangen. Nach dem Ende der Lektüre habe ich mir gedacht, dass es eigentlich egal ist, ob es sich um ein Sachbuch oder einen Roman handelt. Es ist einfach ein gutes Buch, das auch durch seine bildhafte Sprache überzeugt. Die Abrichtung des Habichts wird für Helen eine Art Trauerbewältigung. Sie findet wieder zurück ins Leben. Ein wunderbares Buch, das man nicht so schnell vergisst.
Rezension
Personen: Macdonald, Helen Kretschmer, Ulrike
Macdonald, Helen:
H wie Habicht / Helen Macdonald. Aus dem Engl. von Ulrike Kretschmer. - 2. Aufl. - Berlin : Allegria, 2015. - 411 S.
Einheitssacht.: H is for hawk
ISBN 978-3-7934-2298-3 ca. Eur 20,00
DR.T - Signatur: DR.T Mac - Belletristik