Greaves, Abbie:
Hör mir zu, auch wenn ich schweige : Roman / Abbie Greaves ; Pauline Kurbasik. - Frankfurt : Fischer, 2020. - 333 S. - Fesselnder Roman über den Sieg und die Niederlage der wahren Liebe. Maggie und Frank sind nicht nur äußerlich ein ungleiches Paar: Er ist pragmatischer Wissenschaftler, sie gefühlvolle Krankenschwester, aber die Liebe zueinander und zu ihrer Tochter Eleanor ist stärker als alles andere. Dass es kein Lieben ohne Leiden gibt, erlebt das ungleiche Paar schon in jungen Jahren. Die ersten Ehejahre bleibt das Paar kinderlos. Während Frank auch die Zweisamkeit genießt, leidet die sensible Maggie darunter. Unverhofft ereilt die beiden schließlich das Glück später Elternschaft. Ihre feenhafte, sensible und äußerst begabte Tochter wird zu ihrem Lebensmittelpunkt, bis sie sich 16-jährig von ihren Eltern abwendet. Während Maggie und Frank alles unternehmen, um ihrem Kind ihre Liebe zu beweisen und sie zurückzugewinnen, kapselt sich Eleanor zusehends ab, eine räumliche Trennung verstärkt dies. Missbrauch, Drogen, die falschen Freunde - alles steuert auf eine Katastrophe zu. Meisterhaft steigert Abbie Greaves die Spannung, lässt die LeserInnen bis zum Schluss auf eine positive Wendung hoffen. Die Autorin beschreibt einfühlsam die 40 Ehejahre, die mit den sechs Monaten von Franks bedrückendem Schweigen und Maggies unausgesprochenem Ultimatum enden. Der Roman ist durch die Überschriften "Ihr Schweigen" bzw. "Sein Schweigen" in zwei Teile gegliedert: Auf den ersten 185 Seiten erfährt man die Geschichte des Paars bzw. der Familie aus Franks Perspektive, anschließend folgen Maggies Tagebuchaufzeichnungen. Wer oder was wäre durch Gespräche zu retten gewesen? Die fragile Maggie? Vielleicht sogar Eleanor? Und welche Rolle spielen Schuld und Schuldgefühle in ihrem Leben? Sehr lesenswert!
ISBN 978-3-8105-3068-4 kart. : ca. EUR 16,50