1948, Ismael ist 7 Jahre alt, als der Krieg seine Familie aus Jaffa vertreibt. Fortan leben sie beengt bei Verwandten in Nazareth. Geblieben ist Ismael ein Bild des Orangenbaums, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde und der Traum einmal wieder in sein Haus zurückzukehren. In den 60er Jahren geht er zum Studium und auf der Suche nach einem besseren Leben nach London. Dort begegnet er der Jüdin Judith, Tochter von Holocaust-Überlebenden. Sie verlieben sich und wagen gegen den Widerstand der Familien den Schritt in eine gemeinsame Zukunft. Nach der Geburt der Zwillinge könnte ihr Glück vollkommen sein, aber die zunehmenden grausamen Konflikte zwischen Israel und den Palästinensern dringen in die Familie ein und belasten die Beziehung zusehends. Besonders Salim gelingt es nicht, seine Vergangenheit zu vergessen. Der Wunsch, sein Haus zurückzubekommen, belastet die Familie immer mehr und lässt sie schließlich auseinanderbrechen. Eine bewegende Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des sich immer mehr zuspitzenden Nahostkonflikts. Die Autorin ist Tochter einer jüdischen Mutter und eines Palästinenser und hat die Erlebnisse ihrer Eltern in die Geschichte eingearbeitet. Einfühlsam versucht sie beiden Seiten gerecht zu werden.
Rezension
Personen: Hajaj, Claire Dufner, Karin
Hajaj, Claire:
Ismaels Orangen : Roman / Claire Hajaj. Aus dem Engl. von Karin Dufner. - 1. Aufl. - München : Blanvalet, 2015. - 443 S.
Einheitssacht.: Ishmael's oranges
ISBN 978-3-7645-0516-5 ca. Eur 20,60
DR.G - Signatur: DR.G Haj - Belletristik