Gemeinsam mit seinen Kindern erfindet der Autor eine Serie von Geschichten mit konventionellen Figuren und verstrickt sie mit Texten der Weltliteratur. (ab 5) (JE) Papa erzählt seinen Kindern im Vorschulalter Geschichten und lässt sie mitbestimmen, worum es gehen soll. Die zuhörenden Zwillinge Rose und Curt wollen von Ritter Kurt und Prinzessin Emma hören und der Herr Papa bedient sich bei ihm präsenten Vorlagen. Ritter Ottos Gegenspieler Wertold der Wüterich wird kurzerhand aus Kirsten Boies Ritter-Trenk-Geschichten ausgeliehen, Siegfried der Drachentöter und Goethes Zauberlehrling kommen vom klassisch gebildeten Vater. Die Geschichte wurde also "erzählt von Rose und Curt, aufgeschrieben von Ulrich Wickert" - so steht es am Haupttitelblatt. Der bekannte Fernsehjournalist und Autor von Krimis und Sachbüchern demonstriert, mit welcher Leichtigkeit klassische Literatur und die Mythen der europäischen Kultur schon kleinen Kindern vorgesetzt werden können. In einem ausholenden Nachwort plädiert Wickert dafür, Kinder ernstzunehmen, ihnen Gedankenfreiheit zu geben und ihre Phantasie anzustacheln. Mit noch größerer Leichtigkeit und überaus animierender Phantasie hat Juli Völk das Buch bunt illustriert. Auch die Forderung des Autors "Am Ende muss es immer gut ausgehen", scheint in den Bildern von vornherein berücksichtigt, ohne die nötige Dramatik und schwarzen Humor auszusparen. Das Buch ist durch die zweifärbig gestaltete Schriftgestaltung (Blau für die erzählte Geschichte und Schwarz für das, was dazwischen geschieht) sowie die eingeflochtenen Texte der Weltliteratur (Goethe, Rilke, Fontane) für Kinder nicht leicht zu lesen, eignet sich aber hervorragend als Vorlesebuch. Die wunderbaren Aquarelle von Juli Völk regen dazu an, Details der Geschichte gemeinsam weiter zu spinnen.

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Rezension

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Personen: Wickert, Ulrich Völk, Julie

Interessenkreis: Ritter Hexen