Der Titel des Romans deutet nicht unbedingt auf den Inhalt hin, es handelt sich nämlich um einen Krimi. Turrini ist bloß der Name des kleinen Hundes der Heldin, einer recht resoluten und trinkfesten Journalistin, die es in die oberösterreichische Provinz verschlagen hat. Als ein Mord an einem Freund ihrer Tarock- und Trinkgenossen passiert, hofft sie ihre guten Kontakte zur Aufklärung nützen zu können. Die darüber, von ihr verfertigten Leitartikel sollen ihr wiederum zu einer Stelle in einem angesehenen Printmedium verhelfen.Altmanns Krimi erinnert mit seinem auffälligen Schreibstil schon auf den ersten Blick sehr stark an einen recht bekannten österreichischen Krimiautor, den genialen Wolf Haas. Auch Altmann versucht denselben Erzählstil und schreibt manche Sätze, als wären sie direkt aus einem Brenner-Krimi herausgeschnitten. ?Wie die die Leute ausquetscht ? Zitronenpresse nichts dagegen!? lautet der letzte Satz eines Kapitels auf Seite 25, um nur ein Beispiel zu nennen, es gäbe zahllose weitere. Wer Wolf Haas nicht schätzte, sollte auf jeden Fall einen weiten Bogen um das Buch machen und auch nicht alle Haas-Fans werden sich von Altmanns stilistischem Plagiat überzeugen lassen. Er schweift noch häufiger in kleinen Nebengeschichten ab, als sein Vorbild, wobei Tarock (die Variante des Königsrufens) sein absolutes Lieblingsthema ist. Generell fällt der hohe Kenntnisstand über das Landleben in der heutigen Zeit auf. Hier passieren vielen Autoren Patzer, die zu ihrem Glück nur den relativ wenigen Lesern und Leserinnen auffallen, die selbst dort leben. Altmann Beschreibungen stimmen allerdings bis ins Detail sowohl was das Lebensgefühl als auch Details betrifft. Bei den zahlreichen Beschreibungen von Szenen beim Tarockieren übertreibt er es dann aber schon wieder und die wirklich zahllosen Elemente der Königsrufen-Variante bieten dabei ein schier unendliches Reservoir. Die Stärke des Romans sind die Beschreibungen des ländlichen Milieus, weniger die Charaktere. Selbst die Heldin bleibt irgendwie auf Distanz, irgendwie passt der witzige Stil nicht zu einer starken weiblichen Heldin. Irgendwie wie wenn Louis de Funès ?Batman? spielen möchte. Die starke Anlehnung an den typischen Schreibstil von Wolf Haas mag jeder nach eigenem Geschmack beurteilen.(buchkritik.at)
Rezension
Personen: Altmann, Franz Friedrich
Altmann, Franz Friedrich:
Turrinis Nase / Franz Friedrich Altmann, 2010. - 205 Seite(n)
ISBN 978-3-7011-7742-4
Kriminalromane - Signatur: DR.D Altm - Buch