Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Maria Reichl; Afrika, wie wir es nicht kennen. (DR) »Zeit der Geister« von Fatin Abbas spielt im Sudan in der fiktiven Stadt Saraaya. Die Autorin erzählt die Geschichte fünf sehr unterschiedlicher Menschen in einer Einrichtung der NGO zur Zeit eines blutigen Bürgerkriegs: William ist Nilote, christlich erzogen und verliebt sich in die Nomadentochter Layla, die wiederum Muslima ist. Schon allein aufgrund ihrer Herkunft und Lebensweise ist diese Liebe zum Scheitern verurteilt. Weiters leben und arbeiten in der Einrichtung Alex, ein Kartograph aus Amerika, der sich sichtlich schwertut mit den hiesigen Gebräuchen und Gegebenheiten. Alex verliebt sich in die junge Amerikanerin Dena. Denas Eltern sind gebürtige Sudanesen und vor vielen Jahren geflohen. Dena kehrt nun ins Land ihrer Eltern zurück und möchte einen Kunstfilm drehen, um das Land ihrer Vorfahren ins rechte Licht zu rücken. Sie umgibt eine geheimnisvolle Aura und gerade das macht sie für den Draufgänger Alex so interessant. Der Letzte im Bunde ist Mustafa, ein einheimisches Straßenkind, das kleine Hilfsdienste für die NGO verrichtet. Mustafa ist ein findiger und geschäftstüchtiger Junge. Doch als Analphabet und mittelloses Kind kann er seiner Lebenssituation kaum entfliehen und gerade dies macht ihn wütend und verleitet ihn zu gefährlichen illegalen Aktionen. Die fünf Hauptcharaktere könnten kaum konträrer sein. Zu allem Überfluss haben sie aber nicht nur mit ihren Lebensumständen zu kämpfen, sondern es wird auch noch eine Frauenleiche vor dem Grundstück der NGO gefunden und der Bürgerkrieg rückt immer näher. Die junge Autorin Fatin Abbas wurde in Khartum geboren. Ihre Eltern flüchteten aufgrund politischer Verfolgung in die USA. Fatin Abbas erzählt eine berührende Geschichte: In ihrer flüssigen und bildhaften Erzählweise bringt sie uns den Sudan näher und macht das teils schwierige Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen, das mitunter zu Komplikationen führt, deutlich. Der Einband des empfehlenswerten Buches ist wunderschön gestaltet und sehr ansprechend.

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Rezension

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Personen: Abbas, Fatin Robben, Bernhard