Kriminalfälle und sizilianisches Lokalkolorit. (DR) *f26* Salvo Montalbano, Commissario der Polizei von Vigàta, Sizilien, bekommt es mit zwei Mordfällen zu tun: Ein Fischerboot wird von einer tunesischen Patrouille beschossen, was ausgerechnet einem tunesischen Matrosen das Leben kostet, und fast zugleich wird in einem Wohnblock ein ehemaliger Geschäftsmann erstochen aufgefunden. Montalbano kann den einen Fall zunächst an die Polizei des Nachbarortes abschieben; im anderen kommen die Ermittlungen zügig voran. Allmählich jedoch ergeben sich Verbindungen, und mit Hilfe von gleich gesinnten Kollegen aus den Nachbarorten gelingt es Montalbano, Licht in die Angelegenheit zu bringen; das ist relativ gefährlich, weil er Aktivitäten des Geheimdienstes in die Quere kommt. Aber auch ihm "kommt jemand in die Quere": ein kleiner Tunesier, der sich als sehr heilsam für die schwierige Beziehung Montalbanos zu seiner Geliebten Livia erweist, der Dieb der süßen Dinge. Der Roman ist stark dialogbezogen, man kann ihn sehr zügig durchlesen und das bei spannend bleibender Handlung. Der Leser erfährt daneben einiges über sizilianisches Lokalkolorit, inklusive kulinarischer Köstlichkeiten. Das ist eine der Hauptqualitäten des Buches. Die erwähnten Orte sind erfunden und ergänzen so die imaginäre Landkarte literarischer Orte. Das bringt durchaus keinen Qualitätsverlust mit sich; in diesem Falle (Sizilien!) ist es vielleicht auch eine Art Selbstschutz des Autors. Montalbano selbst hingegen muss es sich gefallen lassen, mit anderen literarischen Commissari verglichen zu werden, und dieser Vergleich fällt nicht zu seinen Gunsten aus: Er macht auf mich den Eindruck eines sehr sprunghaften, manchmal cholerischen Charakters, und vor allem der Umgang mit seinen Untergebenen ist oft nicht nachvollziehbar. Aber aus den oben genannten Gründen empfehle ich dieses Buch allen Krimifreunden.

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Rezension

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Personen: Camilleri, Andrea

Schlagwörter: Krimi Kriminalroman