In Nimmerland möchte man nicht begraben sein. (DR) Man sollte unbedingt die Geschichte von Peter Pan gelesen oder den Walt-Disney-Zeichentrickfilm gesehen haben, sonst kennt man sich bei der Lektüre dieses Buches wohl nicht aus und hat weniger Spaß. Tatsächlich ist die Geschichte ja immer schon etwas seltsam gewesen. Wieso sind die Piraten so böse? 1902 hatte der Schotte Sir James Matthew Barrie die Figur des Peter Pan erfunden, einen dreizehnjährigen Buben, der nicht älter werden will. Walt Disney hat ihn 1953 weltberühmt gemacht. 1991 gab es mit Robin Williams dann einen Pan, der doch älter geworden ist (im Film "Hook") und für 2022 ist eine Disney-Realverfilmung vorausgesagt. Die Fee Tinkerbell fliegt überall mit Peter mit. Aber woher kennen sich die beiden? Auf diese Fragen gibt es nun endlich eine Antwort und sie ist nichts für zart Besaitete. Henry lässt Hook als sympathischen Erzähler erklären, warum er auf Peter mit Kanonenkugeln schießt, und wenn nur die Hälfte seiner Geschichte wahr ist, würde das die gesamte Leserschaft auch machen. Psychologisch ist der Roman stimmig, denn ehrlich: Ein Junge, der nicht erwachsen werden will, mit dem stimmt doch etwas nicht! Peter Pan als gnadenloser Soziopath in einem Buch, in dem genug gestorben und verstümmelt wird. Horror vom Feinsten, getarnt als Kinderbuch mit schönem Cover.
Rezension
Personen: Zühlke, Sigrun Henry, Christina
Henry, Christina:
¬Die¬ Chroniken von Peter Pan : Albtraum im Nimmerland ; Roman / Christina Henry. Deutsch von Sigrun Zühlke. - München : Penhaligon, 2021. - 366 S.
Einheitssacht.: Lost Boy. - [Aus dem Engl. übers.]
ISBN 978-3-7645-3236-9 fest geb. : ca. EUR 18,50
DR - Signatur: DR Hen - Belletristik