Eine Malerin kämpft im 17. Jahrhundert um Anerkennung und Gleichberechtigung. (DR) Im 17. Jahrhundert, in einer männerdominierten Welt, war die Gleichberechtigung der Geschlechter noch lange kein Thema. Judith Leyster, eine talentierte Malerin, will in Haarlem ihre eigene Meisterwerkstatt gründen, doch immer wieder werden ihr Steine in den Weg gelegt. Ihre Eltern mussten wegen Schulden flüchten, der jüngere Bruder Alexander steckt immer in Schwierigkeiten und vergrößert ihre finanziellen Nöte. Die mächtigen Maler der Gilde schrecken auch vor Intrigen nicht zurück, um jüngere Talente vom engen Markt zu drängen. Ihre beste bzw. einzige Freundin wendet sich von ihr ab. Als Alexander dann bei einem Brand ums Leben kommt, eskaliert die Lage und Judith geht zum Angriff über. Ein berührender Roman, der Existenzängste, einerseits durch Geldknappheit, andererseits durch psychisch-moralische Belastungen aufzeigt und zwar in einer Zeit, in der Macht, Gewalt und Unterdrückung zum Alltag gehören. Der ständige Kampf ums Überleben, die Probleme bei der Ressourcenbeschaffung, die Sorgen um die eigene Existenz und die privaten und persönlichen Alltagsprobleme in einer frauenfeindlichen Zeit bringen Judith an ihre Belastungsgrenze. Ein interessanter, leicht lesbarer Roman, der das "Goldene Zeitalter" der Niederländischen Malerei aus einem sozialen Blickwinkel betrachtet. Für alle Bibliotheken gut geeignet.
Rezension
Personen: Schilasky, Sabine Callaghan, Carrie
Callaghan, Carrie:
¬Die¬ Nachtmalerin : Roman / Carrie Callaghan. - Hamburg : HarperCollins, 2020. - 380 S.
ISBN 978-3-95967-364-8 kart. : ca. EUR 15,50
DR - Signatur: DR Cal - Belletristik