Der Mensch wird herangeführt an die Liebe. Schon im Mutterleib empfängt er Impulse. Manches Kind gar badet darin. Davon kosten dürfen die meisten. Und wenn dann das Alter naht, wo die Liebe mit aller Macht nach Entfaltung drängt, taumelt er, wird trunken, benommen, verirrt sich, manchmal für Jahre, und taucht doch wieder auf, gebrochen, vielleicht, geläutert. Wer aber (wie Susa) zeitlebens von der Liebe nicht mehr wusste als eine Ahnung ihm in stillen Stunden zugeflüstert hat. Wer alle Zuneigung, die ihm zuteil wurde, einem Hund verdankt, für den wird die Liebe, hat er sie erst einmal erfahren, zur lebenslangen Sucht. Zur Sucht, sich zu sehnen. Zur Sucht, zu berühren, berührt zu werden, sich aufzulösen über die eigenen Grenzen hinweg und wiederzufinden in der Seele des andern. Ganz und gar. Ausschließlich. Und wer (wie Susa) eine Großmutter hat, die an der gleichen Krankheit litt, dem steht wohl kein glückliches Ende bevor. Und was für ein Leben? Wir werden sehen.
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Weiterführende Informationen
Personen: Schindler, Mara Keydel, Enrico
Schindler, Mara:
Susa : Erzählung : worthandel : verlag, 2013. - 80 S.
ISBN 9783935259156
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