Annotation: Lin sucht einen Garten für ihre Zaubersamen, lernt dort vieles über Pflanzen und ihre wahre Identität ebenso wie echte Freundschaft kennen. Rezension: Wenn ein Garten zur ganzen Welt wird, wenn die Liebe zu Pflanzen und Tieren aus jeder Zeile spricht und die Phantasie üppig ins Kraut schießt, dann befindet man sich höchstwahrscheinlich in einem Buch, das Renate Habinger federführend gestaltet hat. "Schnuffels Hundetagebuch", das sie schrieb und illustrierte, und "Das Buch, gegen das kein Kraut gewachsen ist", für das sie zeichnete, wirken wie ein Vorgeschmack auf ihr neues Werk "Lin, die Elfte aus der Feuerbohne". Dieses Mal hat sich Renate Habinger auf den Text konzentriert und außerdem Pflanzenfotos beigesteuert, während die Zeichnungen und Siebdrucke von Barbara Schwarz stammen. Rühr-mich-nicht-an, Glückstee oder Ach-wenn-ich-nur-Kraut heißen die Pflanzen, von denen Barbara Schwarz zu Ende jedes Kapitels je eine ins Bild gesetzt hat - und die für den Roman mit der realen Flora und Fauna eine einmalige Gemeinschaft eingehen. Spielerisch entsteht aus dem Garten, als dessen Vorbild unschwer der Wohnort der Autorin in Oberndorf zu erkennen ist, und den dort hinein imaginierten Pflanzen und BewohnerInnen eine märchenhafte Welt mit eigenen Gesetzen, die es zu erkennen und zu respektieren gilt. Dort lernt auch Lin, welcher Platz für sie vorgesehen ist. Als sie auf den Garten stößt, ist sie ziemlich auf dem Holzweg, was ihre Identität betrifft. Hält sie sich doch für eine Hexe, die nur noch fruchtbare Erde für die Zaubersamen in ihrem Köfferchen finden muss, um endlich magische Kräfte zu erlangen. Bis sie erkennt, dass sie als Heidelinde Feuerbohne, die Elfte bzw. Elfe aus einer Schote, in der Welt heimisch werden muss, ist das Buch fast zu Ende. Wie Samen in die Erde sind zauberhafte Märchen in diese Geschichte vom Entstehen und Wachsen eingestreut. Lin erzählt sie ihren neuen Freunden, dem Grashüpfer Verdi und dem Zwerg Mirko. Nicht nur wegen der Märchen und nicht nur, weil Mirko nicht anders als mit allerhand Alliterationen redet, eignet sich "Lin, die Elfte aus der Feuerbohne" besonders gut zum Vorlesen. Ein Buch, das sich als Koproduktion von Autorin, Illustratorin, Grafikerin und Lektorin versteht, das in Kooperation mit dem Festschloss Hof und einem Samen-Vertrieb entstanden und das eine Hommage an die Freundschaft ist, schreit förmlich nach einer gemeinsamen Lektüre.
Personen: Habinger, Renate Barbara Schwarz Schwarz, Barbara
JE.J
HAB
Habinger, Renate:
Lin, die Elfte aus der Feuerbohne / Renate Habinger ; Zeichnungen von Barbara Schwarz. - Wien : Wiener Dom-Verl., 2011. - 177 S. : Ill. (farb.)
ISBN 978-3-85351-229-6 fest geb. : ca. € 16,90
Fantasy, Utopie, Science, Fiction (6-10) - (10-14) - (ab 14) - KuJ Belletristik