Bachmann, Ingeborg
Kriegstagebuch
Buch

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Reinhard Ehgartner; Der Schrecken des Krieges und das Glück der ersten Liebe: Ein unmittelbarer Einblick in die Innenwelt Ingeborg Bachmanns der Jahre 1944 bis 1947. (BB) Der Titel ist etwas irreführend: Gerade einmal sieben Seiten sind es, die die Tagebucheintragungen von Ingeborg Bachmann aus dem letzten Kriegsjahr umfassen - Eintragungen jedoch von großer Wucht: Hier ergreift eine 18-Jährige das Wort, die sich in unglaublicher Klarheit gegen das NS-Regime gestellt sieht und dem Gegebenen trotzt: "Ich habe mir fest vorgenommen, weiterzulesen, wenn die Bomben kommen. Das Stundenbuch ist schon ganz zerdrückt und verschmiert. Es ist mein ganzer Trost. Und Baudelaire!" Rilke- und Baudelaire-Zitate werden dem Wahnsinn der Gegenwart entgegengestellt. Das Ende des Krieges bringt die Bekanntschaft mit Jack Hamesh, einem österreichischen Juden, der 1938 emigrieren konnte und nun als englischer Besatzungssoldat zurückkehrt. Bachmann erklärt den Sommer zum glücklichsten ihres Lebens: "Noch nie hat mir jemand die Hand geküsst. Ich bin so verdreht und glücklich." Der zweijährige Briefwechsel der beiden, die sich nach Hameshs Auswanderung nach Palästina bald aus den Augen verlieren, bildet den umfangmäßigen Hauptteil des Bandes. Im anschließenden Nachwort erschließt Hans Höller die zentrale Bedeutung dieser Begegnung für das Denken und das Werk von Ingeborg Bachmann, die hier der Welt der Opfer begegnet und von daher die Kraft für den Bruch mit der Kriegswelt der Väter bezieht. - Allen Bibliotheken empfohlen.


Rezension


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Personen: Hamesh, Jack Höller, Hans Bachmann, Ingeborg

Bachmann, Ingeborg:
Kriegstagebuch / Ingeborg Bachmann. Mit Briefen von Jack Hamesh an Ingeborg Bachmann. Hrsg. und mit einem Nachw. von Hans Höller. - Berlin : Suhrkamp, 2010. - 107 S.
ISBN 978-3-518-42145-1

Zugangsnummer: 8104
Biographie - Signatur: B Bach - Buch