Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Reinhard Ehgartner; Eindrucksvolle Texte eines Trauerredners vom Wunder und der Größe des Lebens. (PR) Als Trauerredner begibt sich Walter Müller an den Schnittpunkt, an dem Lebende und Tote endgültig voneinander Abschied nehmen - an den Ort der Trauer, des Schmerzes und der Sprachlosigkeit. Dort, wo wir meist hilflos den Phrasen verfallen, sucht Walter Müller Sprache - und findet sie. Für Alte und für Junge, für Unscheinbare und Berühmte, für Schwierige oder Glückliche. In 22 jeweils etwa zehnseitigen Miniaturen spürt der Autor diesen Menschen nach und zeichnet unverwechselbare Menschenbilder, die vor dem dunklen Hintergrund des Todes erstaunlich bunt und hell leuchten. Probleme und Krisen werden dabei nicht ausgeblendet, aber versöhnend im Gesamtbild eingebettet und selbst das Humorige findet seinen Platz. Aus den Texten tritt einem ein Menschenbild entgegen, das unerschütterlich an die Einzigartigkeit und Würde des Menschen glaubt und den Autor als großen Sinnsucher ausweist. Hier tritt Sprache an gegen das Vergessen, Literatur gegen den Tod. "Vielleicht hält Gott sich einige Dichter", fragt Karl-Josef Kuschel. Walter Müllers Trauerreden bestärken diese Vermutung. - Allen Bibliotheken nachdrücklich empfohlen.

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Rezension

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Personen: Müller, Walter

Schlagwörter: Trauer