Praxistaugliche Impulse, um in Beziehung mit schwierigeren Jugendlichen zu bleiben. (PN) Obschon der große Familientherapeut Jesper Juul vor gut vier Jahren verstorben ist, reißt sein Wirken dennoch nicht ab. Sein ehemaliger Kollege Mathias Voelchert trägt im vorliegenden Buch zusammen, wie Juul mit »schwierigen Jugendlichen« umging und welcher Arbeitsweise er den Vorrang gab. Über allem stand bei ihm der Grundgedanke der Gleichwürdigkeit, da hinter jedem Verhalten ein (unerfülltes) Bedürfnis stecke, welches entdeckt werden will. Gerade bei Klienten, die stark von der Norm abwichen, war bei Juul auffallend, dass er nicht verurteilte, sondern ein ehrliches Interesse am Gegenüber zeigte und dem anderen gegenüber stets offen war. Das Buch ist kein Ratgeber, sondern gibt Impulse. Diese können dabei unterstützen, die Jugendlichen vielleicht doch wieder zu erreichen. Nach der Lektüre haben wir eine Idee davon, welche Verantwortung allen Beteiligten zukommt und welche Alternativen es gibt, statt die Jugendlichen einfach aufzugeben. Reale Beispiele sorgen für eine gute Portion Authentizität und Praxisnähe, was dem Lesefluss zugutekommt. Es wird dazu eingeladen, sich selbst mit der eigenen Verschlossenheit gegenüber »den Abweichlern« auseinanderzusetzen. Dieses Buch ist ehrlich, teilweise schmerzvoll und unbedingt empfehlenswert!
Rezension
Personen: Juul, Jesper Voelchert, Mathias
PN.J JUUL
Juul, Jesper:
Es gibt keine unerreichbaren Jugendlichen! : wie wir mit unseren Kindern in Beziehung bleiben : Unterstützung während der Pubertät / Jesper Juul. - München : Kösel, 2023. - 159 Seiten. - herausgegeben von Mathias Voelchert
ISBN 978-3-466-31199-6 Festeinband : 18,50 Euro
Pädagogische Soziologie, Kindheits- und Jugendforschung, Jugendarbeit - Buch: Sachbuch