Wiesel, Bär und Dachs - und ein missglückter Nachmittag. (ab 4) (JD) Wiesel und Bär leben zusammen, Dachs stattet ihnen einen Besuch ab. Sofort entbrennt ein Streit zwischen den beiden Erstgenannten darüber, was und wie gespielt werden soll. Der Dachs sitzt nur verständnislos daneben. Ein Kampf um die Entscheidungshoheit entsteht, und da keiner nachgeben will, verläuft der Nachmittag ergebnislos. Als der Dachs schließlich aufbricht, kommen Wiesel und Bär endlich zur Vernunft - doch es ist zu spät. Am nächsten Tag hat Dachs bereits eine Verabredung mit dem Fuchs. Diese Geschichte kann als Kindergarten-Rivalitätsgeschichte gelesen werden. In dieser Hinsicht ist sie schlüssig und wird viele Betrachter*innen an ähnliche Situationen erinnern - sei es in der Rolle von Wiesel, Bär oder Dachs. Erwachsene können herauslesen, dass das Miteinander scheitert, wenn Macht (um ihrer selbst willen) ins Spiel kommt. Dann ist jedes Spiel vergiftet und der Besuch missglückt. Die dargestellten Figuren handeln auf menschenähnliche Weise, und ihr Umfeld ähnelt dem eines Spielzimmers im Kindergarten. Die Größenverhältnisse sind ein pfiffiges Element in der Darstellung, ebenso wie der konstant verständnislose Blick des Dachses. Wie jedes gute Bilderbuch regt es Gespräche zwischen dem betrachtenden Kind und Erwachsenen an: Welche Vorschläge würdest du machen? Wie könnte der Nachmittag gelingen? Ein sehr empfehlenswertes Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren.

---

Rezension

---

Personen: Mühle, Jörg