Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Hertwiga Kröss; Ein Abenteuer mit einem Musiker bringt das Seelenleben einer verheirateten Frau gehörig durcheinander. (DR) Moria Ilam ist eine glücklich verheiratete Frau in Jerusalem. Sie liebt ihre zwei erwachsenen Kinder, ihren verständnisvollen Mann, um den sie jeder beneidet, ihre weitverzweigte Familie, ihre kleine Immobilienagentur, die ihr Unabhängigkeit verleiht. Moria stammt aus einer sehr religiösen Familie und als es ihrem Vater, der seit dem Tod der Mutter in einem Altersheim wohnt, gesundheitlich immer schlechter geht, kommt Moria schmerzlich auch ihre eigene Endlichkeit zu Bewusstsein und sie nimmt verstärkt "das Picken des kleinen Vogels Sehnsucht gegen ihre Rippen" wahr. So stark, dass sie diesen Vogel bei einer zufälligen Begegnung mit einem russischen Straßenmusikanten freilässt - fast gegen ihren Willen entsteht Zuneigung. Liebe? Moria ist sich der Irrationalität, der Aussichtslosigkeit bewusst, nicht aber der Folgenschwere - und doch ist sie machtlos. Sie liebt ihren Mann und möchte ihn keinesfalls verlieren, spürt jedoch den drohenden Zerfall ihrer Ehe, die durch diese Krise aber auch belebt werden könnte. Die Autorin, dem orthodoxen, ostjüdischen Kreis ihrer Kindheit noch verbunden, lässt viel religiösen Hintergrund einfließen, wodurch in der Spiegelung der Zweifel, Gewissensnöte aber auch des Lebensmutes der Protagonistin die Lebensanschauungen moderner Israelis transparent werden. Nicht die großen Paukenschläge sind es, sondern die kleinen Ereignisse im täglichen Leben, anhand derer uns die Autorin mit sanftem Zwang bis ans Ende des Buches führt. - Empfehlenswert.

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Rezension

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Personen: Pressler, Mirjam Magén, Mira