Die Mühen des Weinbaus als Sujet eines historischen Romans vom Altmeister Noah Gordon. (DR) Vor etwa zwanzig Jahren kletterte Noah Gordon mit seinen Medizin-Romanen "Der Medicus" und "Der Schamane" auf den Bestsellerlisten ganz nach oben. Nun setzt er mit dem Thema Wein auf ein anderes zugkräftiges Pferd. Dem Nachwort ist zu entnehmen, dass Gordon sich 2006 in der spanischen Weinregion rund um Zaragoza theoretisch und praktisch kundig gemacht hat. So siedelt er seine Geschichte um einen jungen Winzer namens Josep im 19. Jh. in Katalonien an und zeigt gleichzeitig an diesem Protagonisten die politischen Konflikte rund um die Karlistenkriege und die Ermordung des Ministerpräsidenten Prim y Prats im Jahre 1870. In nüchterner Sprache und dem Muster eines einfachen Entwicklungsromans folgend wird erzählt über Joseps Jugend im Dorf, sein Soldatenleben, seine Flucht nach einem Attentat, die folgenden Lehrjahre bei einem Weinbauern in Frankreich, schließlich die Rückkehr in die Heimat und der mühsame Wiederaufbau des väterlichen Weingartens, die letztlich erfolgreiche Suche nach einer liebenden Frau und die Vertreibung der dunklen Schatten der Vergangenheit. Dass ein Roman rund um edle Rebsorten nicht trocken sein kann, versteht sich wohl von selbst, liegt aber auch an der meisterlichen Erzählweise, die die LeserInnen keine Sekunde langweilt. Metaphorisch ausgedrückt: Ein herkömmlich ausgebauter, süffiger, klassischer Tafelwein, der reichen Zuspruch finden wird! *bn* Maria Schmuckermair

---

Rezension

---

Personen: Gordon, Noah Berr, Klaus