Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Cornelia Stahl; Persönlicher Einblick in die Arbeit eines ORF-Reporters und Kriegsberichterstatters. (BO) "Du weißt doch, dass ich ein elender Tänzer bin", entgegnete Orter, als seine Frau vor ihrem Tod zu einem Ball gehen will. "Nein, du hast mit dem Tod getanzt". - Privates und Berufliches greift ineinander. Fritz Orters Buch ist einerseits Rückschau und Auseinandersetzung mit den unzähligen Kriegsschauplätzen und Krisengebieten dieser Welt, die sein täglicher Arbeitsplatz als ORF-Reporter waren. Unter die Haut gehen seine detaillierten Schilderungen von Kriegsszenen. Sofort entstehen Bilder im Kopf. Orter nennt es Freischreiben. In einem Interview schildert er, dass es leichterfällt, unverarbeitete Dinge aufzuschreiben, als sie beim Namen zu nennen. Im zweiten Teil des Buches gewährt er uns einen sehr persönlichen Einblick in die Zeit nach dem Tod seiner Frau. Am Ende steht das Resümee eines müden Heimkehrers, der sich eingesteht, den Krieg nur gefilmt zu haben. Die Hoffnung auf Frieden aber bleibt. Ein zutiefst humanistisch wirkendes Buch, welches die Arbeit eines ORF-Reporters und Kriegsberichterstatters fassbar macht. Seit September 2012 arbeitet Orter nicht mehr für den ORF, sondern als freier Journalist in Wien. Empfehlenswert!
Rezension
Personen: Orter, Fritz
Orter, Fritz:
Ich weiß nicht, warum ich noch lebe / Fritz Orter. - Salzburg : Ecowin, 2014. - 119 S. : Ill.
ISBN 978-3-7110-0056-9
Politik - Signatur: GP Ort - Buch