Suter, Martin
Montecristo Roman
Buch

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Birgit Leitner; Präzise recherchierter Wirtschaftsthriller aus der Bestsellerwerkstatt. (DR) Was bei Filmen, die eine Menge ZuseherInnen vor den Bildschirm bannen, "Straßenfeger" genannt wird, das trifft auch auf das Buch "Montecristo" zu. Wer es in die Hand nimmt, muss es schnell fertig lesen, wird gleich von Anfang an mit einem Personenschaden während der Zugfahrt als Verbündeter des Hauptdarstellers mit hineingezogen in den Kriminalfall eines Wirtschaftsverbrechens, in seine Liebesgeschichte mit einer interessanten Frau und in die Detektivstory um zwei Geldscheine mit identischer Nummerierung. In bereits bekannter Weise gestaltet und beschreibt der Autor seine Figuren mit einer Genauigkeit, die lebendige Bilder und Szenarien im Kopf entstehen lässt, und in einer Sprache, durch die selbst Nebensächlichkeiten und Banalitäten kunstvoll wirken. Es gelingt Suter, komplexe Wirtschaftszusammenhänge auch für unbeschwert Lesende verständlich und nachvollziehbar einzubauen und den roten Faden auf dem Weg zur Enthüllung so durchzuziehen, dass die Verschwörungstheorie den Lesenden vereinnahmt. Einzig der Schlussteil scheint dann doch zu konstruiert und lässt eine leichte Enttäuschung im Ballsaal des großen Finales mitschwingen. ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Alma Svaldi; Jonas Brand ist für Martin Suter der Graf von Monte Christo. Er verlegt den Weltbestseller von Alexandre Dumas allerdings in die heutige Bankenwelt der Schweiz. Dem Leser werden dabei unterhaltsam und spannend komplexe Zusammenhänge aus der Finanzwelt dargeboten. Und man erkennt bald, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, wenn es um Geld geht. Eine Reihe von Morden ziert denn auch den Weg der Hauptperson, der durch Zufall einen vermeintlichen Selbstmord miterlebt und schließlich immer weiter in einen Sog aus Intrigen und Lügen gezogen wird, dem er schließlich selbst erliegt. Geschickt gemachte Unterhaltung, die den Leser schnell in ihren Bann zieht. Kommissar Kühn, Mitte 40, verheiratet, mit zwei Kindern lebt in einem Eigenheim auf der Weberhöhe, einer Wohnsiedlung, die auf einem riesigen ehemaligen Fabrikgelände gebaut wurde, benannt nach Weber einem " guten Nazi". Scheinbar hatte der Waffenfabrikant untaugliche Munition hergestellt. Seit einiger Zeit ist Kühn unter Druck, seine Gedanken fahren Achterbahn. Seine Tochter wünscht sich zum Geburtstag ein Pferd, sein Sohn hat rechtsgerichtete Freunde, von seinem Gehalt bleibt nach Abzug aller Spesen kaum etwas übrig. Dazu kommt, dass er dauernd an den plötzlichen Tod seines Vaters denken muss. Auch eine stark blutende Wund an der Augenbraue, die er sich in der Kindheit zugezogen hat, taucht immer wieder in seiner Erinnerung auf. Kein Wunder, dass er sich bei seinem neuen Fall um einen ermordeten alten Mann und ein verschwundenes Mädchen in seiner Siedlung bald überfordert fühlt. Als er schließlich zusammenbricht, lichtet sich der Schleier und er erkennt die Zusammenhänge, die ihn so lange belastet haben und auch die Lösung seines Falles bringen. Weiler hat nicht nur einen spannenden Krimi geschrieben, sondern mehr noch ein ironisches, teilweise komisches Bild der kleinbürgerlichen Gesellschaft in einer Neubausiedlung geschaffen, mit seinen kleinlichen Vorgaben und spießigen Regeln. Unterhaltsam und witzig.


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Suter, Martin

Suter, Martin:
Montecristo : Roman / Martin Suter. - Zürich : Diogenes-Verl., 2015. - 308 S.
ISBN 978-3-257-06920-4

Zugangsnummer: 4922
Belletristik allgemein - Signatur: D0 Sut - Buch