Turrini, Peter
Manchmal ist ein Fasan eine Ente Gespräche mit Theresa
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Heike Byn; Annotation: Seine philosophischen, witzigen und hintergründigen Gespräche mit der kleinen Nachbarstochter Theresa hat der Dramatiker Peter Turrini für das Kinderbuch Manchmal ist ein Fasan eine Ente aufgeschrieben. Mit seinen Zeichnungen hat der Karikaturist Gerhard Haderer die Dialoge gelungen in Szene gesetzt. Rezension: Kleine Kinder sind geborene Philosophen. Die vierjährige Theresa ist da keine Ausnahme. Sie malt einen schwarzen Regenbogen, weil er traurig ist. Fast so traurig wie sie, weil die Buben immer davonlaufen und so blöd lachen, wenn ich mit ihnen spielen will. Wenn sie nicht gerade philosophiert, fragt sie dem Großen Löcher in den Bauch: Warum scheint der Mond, wenn er doch keine Strahlen hat? Oder zieht fürs Beenden unangenehm werdender Gespräche einen ultimativen Joker aus der Kleidchentasche: Schluss ist Schluss, sagt die Frau Maibaum / Wer ist diese Frau Maibaum eigentlich? / Die Kindergartentante. Und doch ist da etwas Besonderes an dem kleinen, aufgeweckten und charmant daherplaudernden Ding: Ihr Nachbar und Kindersitter heißt Peter Turrini, bekannter österreichischer Dramatiker, der viele seiner Theresa-Gespräche aufgeschrieben und jetzt als feines Kinderbüchlein herausgebracht hat. Doch Turrini wäre kein Dramatiker, wenn er nicht auch die ganz kurzen Episoden geschickt aufzubauen und mit gelungenen Pointen zu garnieren wüsste. Der Zeichner und Karikaturist Gerhard Haderer erweist sich hier als kongenialer Interpret der weisen, witzigen und absurd-komischen Dialoge, die er zurückhaltend koloriert, bunte Elemente meist für Theresa reserviert und in formal an Comics erinnernde Szenen mit Sprechblasen verpackt hat. Doch Manchmal ist ein Fasan eine Ente ist nicht wirklich ein Buch für Kinder. Vielmehr lachen Eltern, Großeltern und Turrini-Fans gerne über die verkehrten Rollen, wenn Theresa ihrem Peter-Ini die Welt erklärt oder der ältere Herr mit dem kleinen Mädchen über den Weg hüpfend Nonsens-Zeilen à la Der Blödmassl ist der Ödmassl vom Schnödmassl deklamiert. ---- Quelle: Ohrenklick (http://www.ohrenklick.at/) Auf "Ohrenklick" finden Sie Buchbesprechungen von Kindern als Audiostream. ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/) Wenn ein vierjähriges Mädchen mit trotziger Miene die Behauptung, dass es sich beim einem beobachteten Tier auf der Wiese sowohl um eine Ente als auch um einen Fasan handle, mit den Worten Geht aber schon. untermauert, könnte von kindlicher Dickköpfigkeit gesprochen werden. Theresa, die Protagonistin dieses Bilderbuches, mag zwar eine renitente Haltung gegenüber ihrem im schwarzen Anzug auftretenden Begleiter Peter-Ini einnehmen, überführt die Gespräche mit Sätzen wie Manchmal ist eben ein Fasan eine Ente. auf eine kontemplative Stufe, die die wortgewandte Bilderbuchfigur Peter Turrini auch einmal wortlos zurücklässt. Die charakterstiftende Figurenzeichnung des verständnisvollen Erwachsenen, die durch das breite Kinn, der geschwungenen Haarwelle und der ausladenden Nasenspitze einerseits und der fragenden Haltung mit dem über den oberen Rand der Brille hinweg gerichteten Blick und den galant übereinandergeschlagenen Beinen illustriert wird, bildet auf der bildlichen Ebene die Projektionsfläche der kindlichen Fragestellungen. Die von Gerhard Haderer ebenfalls mit Tusche ausgeführte kindliche Figur namens Theresa wird jedoch bunter koloriert und tritt in den knapp 20 Gesprächen als farbenfroher Kontrapunkt auf, der sich auch auf sprachlicher Ebene widerspiegelt. Konventionen des Alltags, Naturgesetzte oder Wortbedeutungen werden im Dialog oft subjektiviert bzw. unhinterfragt umgedeutet oder an anderer Stelle für eigene Erkenntnisprozesse allegorisch wieder aufgegriffen. In runden Sprechblasen stellt Theresa über das älter werden fest: Wenn man kein Baby mehr ist, geht das ganz schnell. oder gegen die Kälte ankämpfend: Ich umarme den Wind. Damit er nicht zu traurig wird, weil ich ihn gehaut hab. Alternierende Farbpaletten grenzen die unzusammenhängenden Gespräche formal voneinander ab, wodurch die Kolorierungen der Szenerien, der Panelrahmen und der Figuren die Gemütslage ihrer selbst wiedergeben. Die Palette der besprochenen Themen ist ebenso breit angelegt und so kann über die strenge Kindergartentante, über Politik oder zu langen TV-Konsum genauso diskutiert werden, wie über die Taufe der kleinen Schwester, über den Umgang mit eigenen Ängsten und über die Beerdigung von Frau Hofbauer. Am Ende bleibt die Erfahrung, dass man sich viele Fragen gestellt und einige Antworten gefunden hat. Aber es bleibt auch die Gewissheit, dass es jemanden gibt, der einem zuhört und die Erkenntnis, dass man ihn deswegen gern hat; auch wenn man ihm das ganz genau erklären muss: Du bist mir gerade auf den Fuß gestiegen und ich hab nicht geweint. Sonst wein ich immer, wenn mir wer auf den Fuß steigt. Religion im Kinderbuch *STUBE* Peter Rinnerthaler ---- Quelle: Unsere Kinder (http://www.unserekinder.at/) Autor: Cornelia Pointner; Ziemlich oft besucht Theresa ihren Nachbarn Peter-Ini, denn mit ihm kann sie richtig gut und über alles Mögliche reden. Er nimmt sich Zeit und hört zu. Auch Peter-Ini lernt bei den Gesprächen viel von Theresa und das, obwohl er sehr viel älter ist. Im Buch "Manchmal ist ein Fasan eine Ente" präsentiert der österreichische Schriftsteller Peter Turrini alias "Peter-Ini", der am 26. September 2014 seinen 70. Geburtstag feierte, eine Sammlung von Dialogen mit seiner damals vierjährigen Nachbarstochter. Es wird über das Altsein und "Neusein" diskutiert oder über die Frage, warum die Sonne den Mond wärmt. Theresa hat nicht nur eine Idee, was man gegen die zitternde Hand von Peter-Ini unternehmen kann, sondern auch, wie einem bei kaltem Herbstwind wieder warm wird. Zu den teils frechen, philosophischen und zum Schmunzeln anregenden Texten hervorragend passend sind die Karikaturen von Gerhard Haderer, der Theresa und Peter-Ini höchst natürlich darstellt. Ein Buch, das nur auf den ersten Blick ein Kinderbuch zu sein scheint und sich weniger zum Vorlesen für Kinder eignet, als vielmehr für Erwachsene gedacht ist. Es zeigt nicht nur den direkten Blick von Kindern auf die Welt und die kindliche Naivität auf, sondern vor allem, dass man in noch so kleinen Dingen, Blicken oder Gesten große Fragen finden kann.


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar.

Personen: Turrini, Peter Haderer, Gerhard

Turrini, Peter:
Manchmal ist ein Fasan eine Ente : Gespräche mit Theresa / Peter Turrini. [Ill. von] Gerhard Haderer. - Wien : Jungbrunnen, 2013. - (30.) S. : überw. Ill.
ISBN 978-3-7026-5853-3

Zugangsnummer: 1699
Bilderbücher - Signatur: JD Tur - Buch