Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Sabine Eidenberger; Ein mutiges Buch über die Krise der Demokratie. (GP) Die westlichen Demokratien befinden sich im Stresstest. Rechtspopulismus, Islamismus, Flüchtlingswellen und eine zunehmende Zahl unzufriedener, "besorgter" Bürger, die gegen alles sind und alles sagen wollen. Sie sagen es - vorwiegend anonym - in den sozialen Medien, über Facebook, twitter und in diversen Gruppen und Foren, auf Youtube-Channels und Blogs. Vieles kommt so professionell daher, dass es leicht mit offiziellen Medien verwechselt wird. Was eigentlich ein privater Zornesausbruch ist, wird als Nachrichtenmeldung verstanden. Hans Rauscher nimmt sich nun dieser Themen besonnen anhand fundierter journalistischer Recherche an. Er sagt, was gesagt werden muss, aber nicht gesagt werden darf, allerdings in gutem Ton und anhand belastbarer Daten. Er spricht die Gefahr eines politischen Islam an, mit dem sich nicht nur Rechtspopulisten beschäftigen sollten, der aber für andere ein Tabuthema zu sein scheint. Ebenso erwähnt Rauscher den zunehmenden Machismo in der Politik, der zu einem Zurückdrängen eben erst mühsam erworbener Gleichstellung von Frauen führt. Ein großer Teil des Buches handelt zudem von der Krise des klassischen Journalismus. Die Konsumenten wissen nicht mehr, wem sie glauben sollen, Begriffe wie "Lügenpresse" sind symptomatisch für die Situation. Man muss mit Rauscher nicht in allen Punkten übereinstimmen, sollte seine Meinung aber im Sinne des Buches wohl gelten lassen. Für mittlere und große Bestände ist der Band sicherlich zu empfehlen.

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Rezension

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Personen: Rauscher, Hans

Schlagwörter: Politik Gesellschaft Flüchtling Demokratie Medien Meinungsfreiheit