Koloniale Humanexperimente in Togo, medizinische Versuche in den NS-Konzentrationslagern, Drogenexperimente im Kalten Krieg: Menschenexperimente sind ethisch brisant und kein beliebiges wissenschaftliches Verfahren unter anderen. In Menschenexperimenten fallen Subjekt und Objekt des Wissens zusammen und werden Forschungsinteressen nicht selten von ideologisch motivierten Interaktionsformen überlagert. Das betrifft die Sozialstrukturen innerhalb eines Labors ebenso wie die anthropologischen Vorannahmen sowie die populärkulturellen Phantasmen, die die Geschichte des Menschenversuchs prägen. Die Beiträge dieses Bandes befragen die vielfältigen und nicht selten tödlichen Menschenversuche in Medizin, Psychologie und Gesellschaftswissenschaften des 20. Jahrhunderts auf solche kulturellen Kontexte und beleuchten die fundamentale Bedeutung, die dem experimentellen Blick für das Menschenbild der Moderne zukommt.
Weiterführende Informationen
Personen: Pethes, Nicolas Griesecke, Birgit Krause, Marcus Sabisch, Katja
Standort: RÜD
CC 7264 G848
Kulturgeschichte des Menschenversuchs im 20. Jahrhundert / Birgit Griesecke [Hrsg.], Marcus Krause [Hrsg.], Nocolas Perthes [Hrsg.] und Katja Sabisch [Hrsg.]. - Erste Auflage. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2009. - 409 Seiten : Illustrationen, graphische Darstellungen. - (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft)
ISBN 978-3-518-29536-6 kartoniert : EUR 14.00
Systematische Philosophie - Buch