Schwere Naturkatastrophen und vom Menschen verursachte Unglücksfälle haben in den letzten Jahren die Notwendigkeit einer "Notfallpsychologie" deutlich gemacht, die wie die Notfallmedizin qualifizierte Hilfe möglichst rasch nach dem Auftreten eines traumatisierenden Ereignisses leistet. Mit schneller psychologischer Hilfe vor Ort kann in vielen Fällen die Ausbildung eines posttraumatischen Belastungssyndroms vermieden oder abgemildert werden.
Unter Mitwirkung des Lehrstuhls für Klinische Psychologie und Psychotherapie gründete Müller-Cyran 1994 als erste Einrichtung dieser Art in Europa das "Kriseninterventionsteam" (KIT) in München, das Menschen nach einem traumatischen Ereignis zum frühest möglichen Zeitpunkt betreut. Wissen und Erfahrungen aus dieser Tätigkeit an Rettungskräfte, Psychologen, Seelsorger und Sozialarbeiter weiterzugeben ist Ziel dieses Buches. Es beschreibt, wie der Betroffene in seiner emotionalen Stabilisierung unterstützt, die Situation strukturiert wird und wie innere Ressourcen gefördert werden.
Der zweite Schwerpunkt des Buches beschäftigt sich mit Konzepten für die Helfer selbst. Rettungskräfte, Feuerwehrleute und Krisenhelfer benötigen oft ihrerseits psychologischen Beistand und präventive Unterstützung, damit sie als "sekundär Traumatisierte" nicht dauerhafte Schäden davontragen.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Leben lernen 182
Personen: Krüsmann, Marion Müller-Cyran, Andreas
Standort: RÜD
CU 3040 K94-02
Krüsmann, Marion ¬[Verfasser]:
Trauma und frühe Interventionen : Möglichkeiten und Grenzen von Krisenintervention und Notfallpsychologie / Marion Krüsmann ; Andreas Müller-Cyran. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2005. - 240 Seitren. - (Leben lernen; 182)
ISBN 978-3-608-89008-2 kartoniert : EUR 21.00
Klinische Psychologie - Buch