Als 12jährige muss die Verfasserin 1945 zusammen mit ihren 3 Geschwistern auf einem von 3 Pferden gezogenen Wagen das familieneigene Rittergut Pätzig verlassen, das damals zu Brandenburg und heute zu Polen gehört. Die Mutter bleibt zurück, um sich um die "Leute" zu kümmern; der Vater und ein Bruder sind 1942 gefallen. Aus der Perspektive eines heranwachsenden, wachen Kindes erinnert sie sich an die Landschaft, ihre Familie, die strenge christliche und preußisch-standesgemäße Erziehung, an Menschen, Tiere, Bräuche, kleine Untaten und Rivalitäten zwischen den Geschwistern. Eine auf festem Glauben und Traditionen beruhende, idyllisch anmutende Kindheit, die fast unbeschadet die Nazi-Ära und den Krieg übersteht und die durch die Flucht gewaltsam beendet wird. Im Präsens erzählte, einzelne Erinnerungen, die ein Stück reale Zeitgeschichte bewältigen. Weniger spannend als die Fluchtgeschichte von Christian von Krockow: "Die Stunde der Frauen" (BA 7/88) oder die Autobiografie von Clara von Arnim: "Der grüne Baum des Lebens" (BA 12/89). (2)

---

---

Personen: Doerr, Werburg

Leseror. Aufstellung: 2.Weltkrieg/Flucht

Schlagwörter: Flucht Vertreibung

Interessenkreis: Zeitgeschichte