Seuchenlitertatur - heute wieder aktuell. (DR) Als die Pest im Jahr 1664 in London ausbrach, war Defoe noch ein Kind. Die Erinnerungen, auf denen das 1722 erschienene Buch basiert, geht daher wohl größtenteils auf Defoes Onkel zurück. Das Thema wird aus der Sicht eines Ich-Erzählers behandelt, der über die Situation in London berichtet. Dabei bedient er sich auch statistischer Daten, wie etwa die immer wiederkehrenden Totenlisten, die das Ausmaß der Seuche dokumentieren. Es ist in dem Werk aber auch Platz für Einzelschicksale, für Familientragödien oder glückhafte Geschehnisse. Der Protagonist schildert auch, wie Stadtverwaltung und Behörden versuchen, der Katastrophe entgegenzuwirken. Er macht sich ein realistisches Bild, um selbst bestmöglich der Gefahr einer Ansteckung entgegentreten zu können. Die Literaturkritikerin Sigrid Löffler spricht bei diesem Roman von einem "Klassiker der Seuchenliteratur". Da tut sich die Frage auf, ob in 300 Jahren auch entsprechende Texte aus unserer Gegenwart in dieser Weise rezipiert werden.
Personen: Defoe, Daniel Schaller, Rudolf
DR.H Defoe
Defoe, Daniel:
¬Die¬ Pest in London / Daniel Defoe. Aus dem Engl. von Rudolf Schaller. - Salzburg ; Wien : Jung und Jung, 2020. - 386 S.
ISBN 978-3990272497 fest geb. : ca. € 25,00
Historische Romane - Buch