Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Mare durchbricht die gesellschaftlichen Schranken der dystopischen Gesellschaft und muss sich unter falscher Identität am intriganten Königshof behaupten. (ab 14) (JE) Victoria Aveyard erweckt in ihrem mittlerweile auf fünf Bände angewachsenen Erzählkosmos eine dystopische Welt zum Leben: Eine Gesellschaft, gespalten in mächtige Herrschende mit übernatürlichen Kräften, genannt Silberne nach der Farbe ihres Blutes, und eine unterjochte ärmliche Bevölkerung (Rote), die zum Kriegsdienst gezwungen ist. Eine intrigante adelige Welt am Königshof. Und in deren Mitte ein aufmüpfiges Mädchen, aufgewachsen im Dreck eines verwahrlosten roten Dorfes, das alle Regeln sprengt und sich für die "Rote Rebellion" einsetzt. Und dabei nicht auf jene vergisst, die ihr am Herzen liegen… In Band 1 "Die rote Königin" will Tagediebin Mare ihren besten Freund vor der Einberufung bewahren, doch das geht schrecklich schief: Stattdessen findet sie sich als Dienstbotin im Königspalast wieder und stolpert dort in ein Leben auf Messers Schneide. Denn vor den Augen aller versammelter Adeliger benutzt sie ihre Kräfte. Starke Kräfte, die sie, eine Rote, nicht haben dürfte und von denen sie selbst nichts ahnte. Am Königshof weiß man damit umzugehen: Kurzerhand strickt man Mare eine neue Identität, verlobt sie mit einem Prinzen (allerdings nicht mit dem einen, richtigen, denn der ist unerreichbar, seufz) und spannt sie für die royalen Zwecke ein. Ein mutiges Mädchen, gefangen unter Feinden? Das kann nicht gutgehen und muss (in Mares speziellem Fall) ein wahrlich explosives Ende nehmen. Victoria Aveyard hat einen spannenden Roman mit zahlreichen Wendungen und viel Konfliktpotenzial geschaffen. Intrigenspiel bei Hofe, Gesellschaftspolitik, Identitätsfindung, Gefühlschaos, knisternder Funkenflug und loderndes Feuer (nicht nur in Liebesangelegenheiten) sind die Ingredienzien, die die US-Amerikanerin gelungen zu einer mitreißenden Tragödie shakespeare'schen Ausmaßes vermengt. Die packend erzählte Geschichte erscheint anfangs noch brav nach Handbuch geplottet - letztlich kann man sich aber der gewaltigen Sogwirkung, die von ihr ausgeht, nicht entziehen. Intrigen und Verrat verwandeln aufkeimende Gefühle in Hass, Trauer und Schmerz. Kaum jemand wird nach diesem zermürbenden, brutalen Showdown nicht zu Band 2 greifen wollen. Ein Buch zum Mitfiebern und Abtauchen aus dem Alltag. Sehr empfehlenswert für toughe Romantasy-Leserinnen ab 14!

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Serie / Reihe: Die Farben des Blutes 1

Personen: Aveyard, Victoria Schmitz, Birgit