Wie existieren in einem System, das ein Durchatmen beinahe unmöglich macht? Wie jeden Morgen sitzt Selah auf der Veranda und wartet in die Stille hinein. Drei Monate sind vergangen, seit Selah sich krankgemeldet hat, um zu verschwinden. Doch die gewünschte Einsamkeit wird unerwartet zur Triebfeder für Vergangenes und Verdrängtes: Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, ist Selahs Beziehung zur Mutter von Erwartungsdruck, Schweigen und Scham geprägt - sie begleiten Selah bis ins Erwachsenenalter hinein. Als die Mutter im Sterben liegt und Selah längst ein Leben mit der eigenen Familie führt, werden die noch immer klaffenden Wunden offenbar. Da sind ungewollte Erlebnisse und Entscheidungen, die wie Phantome an der Haut kleben. Eine Bringschuld, auch wenn Selah gar nicht weiß, wem gegenüber eigentlich. Und Glaubenssätze, die so tief verankert sind, dass deren Abschütteln Lebensaufgabe ist

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Weiterführende Informationen

• Rezension

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Personen: Milsch, Luca Mael

Schlagwörter: Selbstbestimmung coming of age Identität Klasse Stärke mentale Gesundheit gesellschaftliche Bewertung System Familie Missachtung queere Beziehung Queersein Wechsel der sozialen Klasse mehrere Zeitebenen Gewalterfahrung Ungesagtes sozialer Druck Queerfeindlichkeit finanzieller Druck Leistungsdruck Erwartungsdruck Fragilität Heternormativität Nonbinär Nonbinarität queerer Roman polyphon selbstbestimme Verortung Mutter-Kind-Beziehung Misogynie Auszeit Verschwiegenheit