Manchmal braucht es ein Buch, um Schwierigkeiten zu überwinden und Freundschaften zu finden. (ab 10) (JE) Die zehnjährige Lama und ihr Bruder, der noch in den Kindergarten geht, haben eine schwere Zeit zu bewältigen. Ihre Mama ist nach Marokko gefahren, um sich selbst zu finden, und sie sind mit Papa allein. Sie skypen zwar immer wieder mit ihr, aber das ist insgesamt einfach zu wenig Mama. Außerdem streitet Papa oft am Telefon mit ihr. Bei einem Zusammenstoß mit einem Jungen entdeckt Lama ein Buch auf dem Gartenzaun und staunt nicht schlecht, als sie auf dem Umschlag ihr Gesicht erkennt. Sie nimmt das Buch mit nach Hause, um es zu lesen. Darin wird von einem Mädchen erzählt, das auch in großer Bedrängnis steckt. Dieses Mädchen wird nun ihre ständige Begleiterin in ihren Träumen und hilft ihr über so manche Schwierigkeit hinweg. Eine mitfühlende, auf den Seelenschmerz eines jungen Menschen eingehende Erzählung wird hier von der Autorin geschildert. Auch wie Kinder sich in eine Scheinwelt flüchten, wenn sie die wirkliche Welt nicht mehr ertragen. Das Ganze ist kindgerecht aufgearbeitet, dennoch empfindet man es als störend und zu viel des Guten, wenn auch noch die Zeit des Nationalsozialismus mit angerissen wird. Das wirft viele zusätzliche Fragen auf, die hier nicht beantwortet werden können. Die Grundproblematik des Kindseins in schwierigen Zeiten hätte bereits ausgereicht und den Zweck erfüllt, Kinder zu erreichen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.

Altersempfehlung: ab 10 Jahren.

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Personen: Karimé, Andrea

Schlagwörter: Antolin Klasse-6