Eine schaurige Familiengeschichte. (DR) Libby erbt ein Haus in London. Das Haus, in dem sie als Baby gefunden wurde. Mit ihr waren drei tote Menschen in dem Haus, sie waren schon länger gestorben – doch das Baby war versorgt und gesund. Gemeinsam mit einem Reporter, der die Geschehnisse auch damals bereits untersuchte, macht sie sich nun daran, die seltsame Geschichte ihres Lebens zu erforschen. Der Roman ist äußerst spannend, allerdings verliert man leicht den Überblick und einige Teile wirken konstruiert. Geschildert wird die Handlung aus drei verschiedenen Perspektiven, das schafft zusätzliche Spannung, aber auch Verwirrung, da die Wechsel sehr dynamisch erfolgen und man über lange Strecken nicht weiß, wie die Personen mit der Geschichte in Verbindung stehen. Da ist zunächst Libby, die Erbin. Obwohl sofort klar ist, dass es weitere Erbberechtigte gibt, wobei deren Identität nicht bekannt ist, erhebt niemand Anspruch auf das Haus. Eine lange Zeit nicht näher beschriebene Figur berichtet aus der Ich-Perspektive. Und dann gibt es noch die Alleinerzieherin Lucy, die sich in Frankreich durchschlägt und per SMS erfährt, dass Libby das Erbe angetreten hat. Wie sie in die Geschehnisse der Vergangenheit verwickelt ist, bleibt zunächst ebenfalls völlig offen. Bald kristallisiert sich heraus, dass sich in dem Haus zwischen 1988 und 1994 schreckliche Dinge ereignet haben müssen. Ein gut gemachter Roman, der streckenweise zum Thriller wird. Für alle Bestände empfehlenswert.
Personen: Jewell, Lisa Fischer, Carola
DR.G Jewel
Jewell, Lisa:
Was damals geschah : Roman / Lisa Jewell ; aus dem Englischen von Carola Fischer. - München : Limes, 2021. - 425 Seiten
ISBN 978-3-8090-2732-4 Broschur : EUR 15,50 (AT)
Gesellschafts-, Liebes- und Eheromane - Buch