Denkbare Zukunftsszenarien werden auf ihre wissenschaftliche Plausibilität hin untersucht. (GS) Homo sapiens blickt und plant seinem Wesen nach in die Zukunft. Medial aufgeheizt sollte sich der Mensch auf düstere Zeiten einstellen, der Kollaps auf vielerlei Ebenen scheint unausweichlich. Angst beschleicht die menschliche Psyche, so erging es zumindest dem Journalisten Mike Pearl, der mit seinem neuesten Werk dieser auf den Grund geht. Verpackt in 19 hypothetischen Zukunftsszenarien führt eine knappe Einleitung in ein zukünftig mehr oder minder erwartbares Ereignis ein, dessen Plausibilität dann unter Berücksichtigung aktueller Forschungserkenntnisse erörtert wird. Überdies spekuliert Pearl über den gesellschaftlichen Wandel, der aus diesen Szenarien resultieren würde. Zuträglich ist die breit angelegte Streuung der Themen. Einerseits werden altbekannte Gedankenspiele wie das weltweite Aussetzen des Internets behandelt, andererseits die doch eher unbekannten Probleme, die zukünftig unser Leben beeinträchtigen - etwa der Platzmangel auf Friedhöfen. Pearl gelingt der Balanceakt zwischen komplexer wissenschaftlicher Theorie und bloßer Phantasterei, indem er die Theorie, soweit es geht, herunterbricht und diese dann sehr lebendig in alltägliche Kontexte einbettet. Interessant ist der Titel gerade deshalb, weil gruseligen Zukunftsvisionen einiges an Sprengkraft genommen wird. Unser Blick wird durch die angebrachte Relativierung geweitet und wir werden zu mehr Optimismus ermutigt. Spannende Lektüre für zwischendurch.

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Personen: Pearl, Mike Freundl, Hans Petersen, Karsten