Dörrie, Doris
Alles inklusive Roman
Buch

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Cornelia Gstöttinger; Tragikomischer Episodenroman über die Sehnsucht nach dem Glück. (DR) "Nicht müde werden, sondern dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten." (S. 171) Dieses Zitat von Hilde Domin stellt die erfolgreiche deutsche Filmregisseurin und Schriftstellerin Doris Dörrie ihren herrlich schrulligen, aber allesamt liebenswerten Figuren zur Seite. Vier Personen sind es, aus deren Perspektive Dörrie Episoden erzählt. Vier Personen, die versuchen, sich für die Höhen und Tiefen des Lebens zu wappnen. Allen voran die gutmütige Apple, die schon als Kind vernünftiger war als ihre schräge Hippie-Mutter und eben diese für ihr verkorkstes Leben und Beziehungschaos verantwortlich macht. Apple, die man von der ersten Seite an ins Herz schließt und die sich nach dem Betrug von Ehemann Nr. 3 nur mehr ihrem von einem schlimmen Hüftleiden gepeinigten Mops Dr. Freud anvertraut. Ingrid, besagte Hippie-Mutter, war es, die sich damals, im Sommer 1976, in dem kleinen spanischen Fischerdorf Torremolinos in eine Affäre "wie von einer Klippe ins Meer" (S. 102) stürzte. Eine Sommerliebe, die so manche tragische Veränderung mit sich zog Doris Dörrie hat einen wunderbaren Roman über Freundschaft, Liebe und eine problematische Mutter-Tochter-Beziehung geschrieben. Einen Roman über das Haschen nach dem Glück und den trügerischen Traum vom Leben im Süden, am "Sehnsuchtsmeer" (S. 170). Wer könnte nicht genauso wie Apple manchmal einen "Schutzanzug gegen das Leben" (S. 101) gebrauchen? Köstlich komisch, dann wieder tieftraurig, dabei immer leichtfüßig - allen Bibliotheken sehr zu empfehlen! ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Margot Schwienbacher; Ein einziger großer Urlaub, so sollte das Leben sein! Doch die Realität sieht auch im Hippiesommer 1976 am Strand von Toremolinos anders aus: Die Strandschönheit Ingrid verdreht zwar vielen den Kopf, doch mit ihrem selbstgebastelten Schmuck kann sie sich und ihre kleine Tochter Apple kaum über Wasser halten. Der Bankangestellte Karl erträumt für sich die große Freiheit, den Ausbruch aus allen Zwängen - seine unglückliche Frau und ihr Sohn im schmucken Ferienhaus sind aber eher ein Klotz am Bein. Dass sich ausgerechnet Ingrid und Karl magisch voneinander angezogen fühlen, scheint nur auf den ersten Blick seltsam. Dreißig Jahre später begegnen wir einer erwachsenen Apple wieder, die von einem Liebesdrama ins nächste stolpert und mit ihrem Leben und ihrer verkorksten Kindheit hadert. Als ihre in die Jahre gekommene Mutter einen Genesungsurlaub benötigt, bucht sie ihr kurzerhand eine Reise nach Toremolinos. Der ehemalige Ferienort ist nicht mehr wiederzuerkennen - und dennoch gibt es Zeugnisse und Zeugen jenes außergewöhnlichen Sommers 1976 und jener verhängnisvollen Sommerliebe, die das Leben aller Beteiligten für immer verändert hat. Doris Dörrie erzählt lakonisch, im Wechsel aus gebrochen-schrillen und sehr leisen Tönen. Sie entzaubert den Mythos von südlicher Leichtigkeit und spielt gekonnt mit den Klischees von Glückssuchern und ungelebten Träumen, von Sehnsüchten und der Angst vor Spießigkeit. Sie erzählt von vermeintlichen Freiheiten, von zerstörten Illusionen, Freundschaften und familiären Bindungen, die Lust und Last sind und deren man sich dennoch nicht entziehen kann.


Rezension


Dieses Medium ist voraussichtlich bis zum 08.12.2024 ausgeliehen. Gerne können Sie es vormerken.

Personen: Dörrie, Doris

Dörrie, Doris:
Alles inklusive : Roman / Doris Dörrie. - Zürich : Diogenes-Verl., 2011. - 248 S.
ISBN 978-3-257-06781-1

Zugangsnummer: 1459
Romane, Erzählungen, Novellen (dt.) - Signatur: DR Dör - Buch