Stroud, Jonathan
Bartimäus das Amulett von Samarkand
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Franz Lettner; Spannender erster Band eines Fantasy-Abenteuers (ab 10) Menschen im besten Alter erinnern sich alle an einen 2000 Jahre alten Flaschengeist, der einem gewissen Captain Tony Nelson (genau, Larry "J.R." Hagman) - dienstbar war. Dieser Dschinn hieß Jeannie und war eine Blondine. Und daher auch viel bezaubernder als jener Dschinn, der hier titelgebend ist. Obwohl - er könnte sehr wohl auch ganz in Blond auftreten: "Es fällt mir nicht schwer, mich in eine Frau zu verwandeln. In einen Mann übrigens auch nicht. In gewisser Hinsicht sind Frauen wahrscheinlich komplizierter, aber darauf will ich hier nicht näher eingehen. Frau, Mann, Maulwurf, Made - im Großen und Ganzen sind sie alle gleich, abgesehen von kleinen Abweichungen hinsichtlich ihres Wahrnehmungsvermögens." Der das sagt, mag es gar nicht, wenn man ihn einen Dämon nennt, schließlich steht er als Dschinn in der Hierarchie der Geister relativ weit oben. Und ist daher verständlicherweise nicht glücklich, einem 12-jährigen Zauberlehrling dienen zu müssen: "Irgendwie demütigend, diese alte Leier aus dem Mund eines so schmächtigen Knirpses zu hören, noch dazu mit dieser nervigen Piepsstimme." "Das Amulett von Sarmakand" des Engländers Stroud ist der seltene Fall eines Fantasy-Romans, der komisch ist. Dafür sorgt der Dschinn Bartimäus, der eitel aber auch voller Selbstironie eine der beiden Erzählerstimmen spricht und das weidlich - bis hin zu Fußnoten - ausnutzt. Diese Erzählhaltung ist die Würze auf einem ansonsten aktionsreichen Abenteuerroman, der in einer Parallelwelt namens London spielt, in dem Zauberer - nicht mit Spitzhüten sondern in Businessanzügen - als Politiker und Manager die normalen Menschen beherrschen. Die beiden Helden verhindern den Staatsstreich eines machtgierigen Zauberers, allerdings nicht ohne einigem Kollateralschaden. Weiters spielen mit: aufständische menschliche Rebellen in einer kleinen Nebenrolle (ausbaufähig in den weiteren Bänden der Trilogie?) sowie Dämonen unterschiedlichen Alters, die jedenfalls ihre Hässlichkeit eint. Ein ausgesprochen unterhaltsamer Lesespaß für viele Lesealter. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Cornelia Gstöttinger; Ein gewitzter, kongenialer Dschinn kommt zu Wort: der erste Teil der Bartimäus-Trilogie. (ab 12) (JE) Stroud stellt in dem ersten Band der Bartimäus-Trilogie die Welt der Zauberer etwas anders dar, als wir es von J. K. Rowlings "Harry Potter" gewohnt sind: Einflussreiche Zauberer regieren das Land und halten sich Dämonen als Sklaven. Nathanael, ein junger, ehrgeiziger Zauberlehrling, will sich für eine Demütigung rächen, die er als kleiner Junge erfahren hat. Dazu braucht er Hilfe von einem intelligenten Dschinn - Bartimäus, den er auf eigene Faust herbeiruft. Dieser ist wenig erbaut, als er erkennt, dass ihn ein schmächtiger zwölfjähriger Junge beschwören konnte und er diesem nun zu Diensten sein muss. Aus dem persönlichen Racheakt wird jedoch ein gefährliches Wettrennen um Leben und Tod, da Nathanael durch Zufall in eine Verschwörung gerät. Stroud wendet ein einfaches und gut funktionierendes erzähltechnisches Mittel an, um die Spannung voranzutreiben: Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive des kongenialen Bartimäus und des ernsthaften Jungens geschildert. Besonders köstlich zu lesen sind die Kommentare des redegewandten Dschinns, der einen leichten Hang zur Selbstdarstellung hat - nicht, dass er es nötig hätte, aber man wird ja wohl sein Licht nicht unter den Scheffel stellen - und die Zauberer wiederholt mit brillantem trockenen Humor aufs Korn nimmt. Beide Figuren lassen sich nicht strikt nach dem Gut-Böse-Schema einordnen, sodass die LeserInnen in ihrem Urteilsvermögen gefordert sind. Auch Nathanael begeht Fehler, muss erst lernen, Verantwortung für seine Taten zu übernehmen, seine Zauberkraft maßvoll und überlegt einzusetzen und seinen Ehrgeiz zu zügeln. Das Buch bietet nicht nur eine amüsante und kurzweilige Lektüre: Neben dem großen Sprachwitz wird mit dem Thema Macht und Manipulation mittels Macht ein wichtiger gesellschaftspolitischer Aspekt aufgegriffen. Ein überaus witziges und empfehlenswertes Lesefutter ab 12 Jahren - vor allem für Jungen sehr geeignet. ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/) Autor: - www.stube.at; Rauchend und stinkend, so recht in Horrorfilm-Manier: Das ist ein Auftritt nach dem Geschmack des großen Bartimäus, wenn er, der 5000-jährige Dschinn, schon beschworen wird. Mit Ironie und sichtlichem Vergnügen an seiner eigenen glorreichen Geschichte und ihren Ausschmückungen erzählt er selbst so, dass viele der zahlreichen Details und Kommentare nur mehr in Fußnoten (!) untergebracht werden können. Der 12jährige Nathanael, sein Meister, muss ein begabter junger Zauberer sein; allerdings auch ehrgeizig und in seiner einsamen Kinderseele tief gekränkt: Die Geister, die er für einen Racheakt rief, wird er nicht mehr los. Spannend und vergnüglich, witzig und schaurig stellt Stroud im ersten Band seiner Trilogie eine sehr genuine Erzählwelt in ganz neuem Ton vor.


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Stroud, Jonathan

Schlagwörter: Fantasy

Stroud, Jonathan:
Bartimäus : das Amulett von Samarkand / Jonathan Stroud. - 3. Aufl. - München : cbj, 2004. - 539 S.
ISBN 978-3-570-12775-9

Zugangsnummer: 2307
Jugend Erzählungen - Signatur: JE Str - Buch