Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Isabelle Erler; Annotation: Historischer Roman über die Spanische Grippe, an der zwischen 1918 und 1920 weltweit 20 bis 30 Millionen Menschen starben, mit Coming-of-Age-Tendenz. Rezension: Neben dem Schaffen einer packenden, sprachlich und dramaturgisch überzeugenden Geschichte bringt der Autor eines historischen Romans seinem Leser eine geschichtliche Epoche oder ein historisches Ereignis nahe. Gleichzeitig erzeugt er zum Beispiel über verwandte Empfindungs- und Erlebniswelten eine Verbundenheit zwischen der Gegenwart des Lesenden und der dargestellten historischen Zeit. Makiia Lucier, die mit Das Fieber ihr Debut vorlegt, weiß um beides und stattet ihre 17-jährige Heldin Cleo mit einer für dieses Alter auch heute noch typischen Portion Zweifel und verständlicher Orientierungslosigkeit aus, lässt sie aber Selbstbestimmtheit, Tatkraft und Mut entwickeln. Seit ihre Eltern 1909 bei einem Unfall starben Cleo war acht Jahr alt , lebt die nun 17-Jährige bei ihrem älteren Bruder und dessen Frau. Als die beiden sich entschließen, länger zu verreisen, soll Cleo für ein paar Wochen als Interne in ihrer Schule bleiben. Kurz darauf erreicht die Spanische Grippe, eine Seuche, an der zwischen 1918 und 1920 weltweit zwischen 20 und 30 Millionen Menschen starben, jedoch auch Portland. Zu den staatlichen Schutzmaßnahmen gehört die Schließung aller Schulen, aber auch die Anordnung, dass Schülerinnen, die nicht zu ihren Familien zurückkehren können, in der Schule bleiben müssen. Den Vorgaben zum Trotz zieht Cleo in das leerstehende Haus ihrer Familie. Sie meldet sich auf eine Anzeige des Roten Kreuzes, das wegen der Seuche Krankenschwestern und freiwillige Helfer sucht und hilft mutig, engagiert und selbstlos beim Aufspüren von Erkrankten, die selbst keine Hilfe mehr holen können. Sie lernt ihre Stärken kennen, knüpft Freundschaften und erfährt schreckliche Verluste. Zu guter Letzt verliebt sie sich in den ebenso tatkräftigen jungen Medizinstudenten Edmund. Lucier hat sich ein noch unbeackertes historisches Ereignis gesucht und ihm Struktur gegeben. Sie hat eine Heldin geschaffen, die sich auch heute aktuelle Fragen stellt. So weit, so gut. Am Ende aber macht die langweilige und vorhersehbare Liebesgeschichte das Buch indifferent. Sie packt den Leser nicht wirklich, das tatkräftige Leben, das Cleo in der Ausnahmezeit gelebt hat, verblasst. Von Edmunds ambitionierten Zukunftsplänen erfahren wir noch, kaum jedoch von Cleos. Schade. ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Brigitte Kustatscher; Der Herbst 1918 hält für die siebzehnjährige Cleo mehrere unheilvolle Dinge bereit. Da ihr großer Bruder, der nach dem Tod der Eltern für sie sorgt, mit seiner Frau verreist, muss sie für einige Wochen ins Internat. Außerdem ist Cleos letztes Schuljahr gerade angebrochen und die Entscheidung, welchen Weg sie danach gehen möchte, lässt sich nicht mehr lange hinausschieben. Gedanken an die Spanische Grippe, welche zunächst noch in weiter Ferne grassiert, verschwendet sie zunächst noch keine. Schließlich erreicht die tödliche Influenza Portland, die Heimatstadt des Mädchens, aber doch - und dies mit verheerenden Folgen. Das öffentliche Leben wird weitgehend unterbunden, Menschenansammlungen werden verboten und Schulen geschlossen. Die strikten Maßnahmen der Gesundheitsbehörden, die eine Ausbreitung der Grippe verhindern sollen, betreffen nun auch Cleo. Aber obwohl sie im Internat bleiben soll, bis ihr Bruder sie abholt, stiehlt sie sich eines Tages aus dem streng überwachten Gebäude, um auf eigene Faust nach Hause zu gehen. Als sie in der Zeitung einen Aufruf des Roten Kreuzes liest, welches freiwillige Helfer sucht, fasst Cleo einen Entschluss: Sie wird helfen, Informationsbroschüren verteilen und auf der Suche nach möglichen Erkrankten von Tür zu Tür gehen. Diese Aufgaben sind lebensbedrohlich, das weiß Cleo. Trotzdem lässt sie sich nicht entmutigen und nimmt gemeinsam mit Kate, Edmund und Hannah den Kampf gegen die Spanische Grippe auf. Schnell verbindet die jungen Helfer eine tiefe Freundschaft, jedoch ist allen bewusst, dass die Krankheit auch sie selbst treffen könnte. Ein spannender, gut recherchierter historischer Roman, der mit den Augen eines jungen Mädchens auf die Welt um 1918 blickt. Eine Welt, die nicht nur von Krankheit und Krieg geprägt ist, sondern auch von Aufbruchsstimmung, Zukunftsplänen und ganz unterschiedlichen Gefühlen. Ab 14 Jahren ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/) Erzählt wird von der Spanischen Grippe, die zwischen 1918 und 1920 Millionen Menschen das Leben kostete. Die 17-jährige Ich-Erzählerin Cleo findet sich nach der Schließung ihrer Schule plötzlich allein daheim. Spontan beschließt sie, den Kranken zu helfen ohne eine Vorstellung davon, was das konkret heißt und wie sich ihr Leben dadurch ändert. Ein moralisches Dilemma wird deutlich: Bei der Versorgung der Kranken ist die Angst vor der Ansteckung und dem eigenen Tod allgegenwärtig. Gleichzeitig bietet diese Ausnahmesituation Cleo eine ungekannte Freiheit, und, wie das Leben so spielt, eine erste große Liebe. Mit durch akribische Recherchen unterfüttertem Lokal- und Zeitkolorit erzählt Lucier von einem kurzen Zeitraum, der alles verändert und einer zweiten Chance zu Leben. *STUBE*
Rezension
Personen: Diestelmeier, Katharina Lucier, Makiia
Lucier, Makiia:
¬Das¬ Fieber / Makiia Lucier. Katharina Diestelmeier. - Hamburg : Königskinder, 2015. - 363 S.
ISBN 978-3-551-56012-4
Jugend Erzählungen - Signatur: JE Luc - Buch