Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Roland Kohlbacher; Julian Treslove wird auf offener Straße ausgeraubt und das von einer Frau, was ihm sehr zu schaffen macht! (DR) Eigentlich steht Julian Treslove in der Blüte seines Lebens. Allerdings sieht er selbst das ganz anders: Er ist alleinstehend und hat so seine Probleme mit den Frauen, seine beiden Söhne haben sich von ihm zurückgezogen und seine berufliche Karriere als BBC-Redakteur ist gescheitert. So steht er also vor dem Scherbenhaufen seines Lebens, als er eines Tages auf offener Straße überfallen und ausgeraubt wird - von einer Frau! Treslove war nicht fähig, sich zur Wehr zu setzen, zu sehr hat ihn dieser Angriff aus heiterem Himmel überrascht. Er glaubt, gehört zu haben, dass ihn die Angreiferin als Juden beschimpft hat, ist sich allerdings nicht sicher. Die Frage über den genauen Wortlaut beschäftigt ihn zusehends, bis er für sich entscheidet, "Jude" genannt worden zu sein. Seine besten Freunde sind Juden und insgeheim hat er sie schon lange darum beneidet, denn sie gehören wenigstens irgendwo dazu - er nicht. Was bedeutet es, Jude zu sein - für die Stellung in der Gesellschaft, den Umgang mit Frauen, die Liebe und nicht zuletzt den Sex? Immer mehr steigert er sich in den Wahn, selbst jüdisch zu sein, hinein, obwohl es gemäß seinen Freunden keinen "unjüdischeren" Menschen als ihn gibt. Ein Buch über die Midlifecrisis, Männerfreundschaften, den Sinn des Lebens und nicht zuletzt über das Judentum. Ein amüsanter und unterhaltsamer Gesellschaftsroman. Sehr zu empfehlen.
Rezension
Personen: Robben, Bernhard Jacobson, Howard
Jacobson, Howard:
¬Die¬ Finkler-Frage : Roman / Howard Jacobson. Bernhard Robben. - München : Dt. Verl.-Anst., 2011. - 436 S.
ISBN 978-3-421-04523-2
Romane, Erzählungen, Novellen (dt.) - Signatur: DR Jac - Buch