Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Angela Zemanek-Hackl; Wie die Bienen über die Jahrhunderte gezähmt, gebraucht und geliebt werden, erzählt die norwegische Autorin ohnegleichen. (DR) Mit einer Szene aus dem Jahr 2098, in der Menschen von Hand Bäume bestäuben, beginnt der Roman. Die chinesische Arbeiterin Tao ist eine von ihnen. Sie möchte ihrem Sohn eine bessere Zukunft ermöglichen, denn bereits Achtjährige werden zu der kräftezehrenden Tätigkeit herangezogen. Weitere Schulbildung ist nur ganz wenigen vorbehalten. Dass ihr Sohn am ersten freien Tag seit langem verschwindet, verstört Tao so sehr, dass sie es wagt, sich in dem diktatorischen Land auf die Suche nach ihm zu begeben. England, 1852: Der Biologe und achtfache Vater William steckt in einer Lebenskrise. Er ist seit Wochen nicht mehr fähig, sein Bett zu verlassen, weil er sich gescheitert fühlt und sich sein Mentor von ihm abgewendet hat. Dass er seine Hoffnung auf seinen ältesten Sohn setzt und dabei ganz übersieht, dass seine Tochter ein wissbegieriges Mädchen voller Energie und Forscherdrang ist, entfaltet sich langsam. Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte: die Idee von einem völlig neuartigen Bienenstock, der einfach abzuernten ist und die Bienen schont. Ohio, 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom ihn eines Tages übernehmen. Dieser hat allerdings ganz andere Pläne. Und dann geschieht das Unglaubliche: Die Bienen verschwinden. Ungemein plastisch und einfühlsam zeichnet die Autorin die unterschiedlichen Charaktere. Mit jedem Schauplatzwechsel dringt man tiefer in die Zeitalter und Lebensumstände der Figuren ein. Jeder der drei Protagonisten hat ein spezielles Verhältnis zum Sohn, alle sind einsilbige Menschen. Das Buch bietet viel Information über Bienen, man merkt, dass die Autorin im Vorfeld intensiv recherchiert hat. So scheint mir die erste Szene direkt aus dem Dokumentarfilm "More than Honey" zu kommen. Maja Lund unterhält die LeserInnen auf ganz eigene Weise, das Buch bezieht seine Spannung nicht nur aus der Suche nach dem eingangs erwähnten vermissten Sohn, sondern auch aus dem verbindenden Band zwischen den Akteuren. Ein Roman, der sowohl fasziniert, als auch die Augen öffnet für die wichtige, aber auch problematische Beziehung zwischen Mensch und Bienen. Das ist aber auch ein kleines Handicap: Das Buch ist eigentlich weder Sachbuch noch Roman. Aber es ist allen Büchereien sehr zu empfehlen! ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Sigrid Klotz; England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen wegen einer Depression das Bett nicht verlassen. Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das Geschäft liegt brach. Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte - die Idee für einen völlig neuartigen Bienenstock. Allerdings wird nicht sein einziger Sohn, für dessen Schulbildung das Geld gespart wird, sein eifriger Assistent, sondern Charlotte, eine seiner vielen Töchter. Ohio, USA im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Tom aber träumt vom Journalismus. Er studiert und lässt sich zu Hause kaum noch blicken. Bis eines Tages das Unglaubliche geschieht: die Bienen verschwinden und das große Bienensterben CCD (Colony Collapse Disorder) beginnt. China, im Jahr 2098: Die Arbeiterin Tao bestäubt von Hand Bäume, denn Bienen gibt es längst nicht mehr. Mehr als alles andere wünscht sie sich ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen. Als der jedoch einen mysteriösen Unfall hat, steht plötzlich alles auf dem Spiel: das Leben ihres Kindes und die Zukunft der Menschheit. Maja Lunde reiht lose drei Familiengeschichten (deren Leben eng mit den Bienen verknüpft ist) in verschiedenen Zeitepochen aneinander. Durch diese Dreiteilung schafft sie es, die Dramatik des Bienensterbens und dessen Auswirkungen auf die Menschheit darzustellen. Interessant auch die Eltern/Kind-Beziehung in den drei Geschichten. Eine absolute Leseempfehlung.
Rezension
Personen: Allenstein, Ursel Lunde, Maja
Lunde, Maja:
¬Die¬ Geschichte der Bienen : Roman / Maja Lunde. Ursel Allenstein. - 4. Aufl. - München : btb, 2017. - 509 S.
ISBN 978-3-442-75684-1 EUR 20.60
Romane, Erzählungen, Novellen (dt.) - Signatur: DR Lun - Buch