Blum, Jenna
Die uns lieben Roman
Buch

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Maria Dorrer; Eine Mutter-Tochter-Beziehung unter der Last des Naziregimes. (DR) Eine schwierige Mutter-Kind-Beziehung wird in wechselnder Folge auf zwei verschiedenen Zeitebenen, einmal Weimar in der Zeit von 1940-1945 und einmal New Heidelberg in Minneapolis von 1993-1997, geschildert. Anna, von dem jüdischen Arzt Max schwanger, verlässt ihren Vater aus Zorn und Schmerz, da er Max an die Nazis ausliefert. Sie kommt in Weimar bei der Bäckerin Mathilde unter und kann sich dort ihren Lebensunterhalt verdienen. Als beste Bäckerei in der Stadt bekannt, beliefert Mathilde die Nazis in Buchenwald und bekommt dafür Mehl, Zucker und Butter. Anna und Mathilde organisieren sich im Widerstandsnetzwerk und schmuggeln Brote ins KZ und geheime Botschaften heraus. Eines Tages wird Mathilde auf frischer Tat ertappt und erschossen. Obersturmführer Heinz, der um die Schmuggelware Bescheid weiß, nimmt Anna als Geliebte. Anna, die von Heinz erniedrigt und gedemütigt wird, lässt diese Situation nur über sich ergehen, um ihre Tochter Trudy zu retten. 1945 verlässt Heinz fluchtartig das Land und Anna geht mit dem amerikanischen Soldaten Jack nach Amerika, wo sie heiraten. Trudy ist inzwischen eine erwachsene junge Frau, die in New Heidelberg als Geschichtsprofessorin arbeitet. Ihre Mutter Anna ist in Bezug auf ihre Erlebnisse in der Kriegszeit verstummt und die Mutter-Tochter-Beziehung ist extrem angespannt. Trudy weiß, dass Jack nicht ihr Vater sein kann und damit verbundene quälende Gedanken blockieren oftmals ihr Leben. Als sie sich an einem Erinnerungsprojekt, in dem es um Interviews von nichtjüdischen deutschen Frauen geht, beteiligt, lernt sie verschiedene Sichtweisen Betroffener kennen. Ihr letzter Interviewpartner erzählt seine Geschichte über Buchenwald, über den Arzt Max und die beiden Frauen aus der Bäckerei in Weimar. Mit diesem Hintergrundwissen, einem gefundenen Foto von Anna, Trudy und Heinz, bekommen beide Frauen die Chance, aufeinander zuzugehen und an ihrer Vergangenheitsbewältigung zu arbeiten. Ein unglaublich spannender, gut recherchierter Roman, der sich wie eine Autobiografie liest. Der historische Roman setzt sich intensiv mit der Frage auseinander, inwieweit jeder Einzelne Schuld an einem solchen System trägt. Er lässt viel Interpretationsspielraum und die verschiedenen Sichtweisen in den Interviews nehmen die LeserInnen gefangen und veranlassen sie dazu, sich selbst mit dieser Frage zu beschäftigen. Sehr empfehlenswert. ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Michael Patreider; Dieser auf zwei Ebenen angelegte Roman beschäftigt sich mit der Frage, wie man reagiert, wenn man erfährt, dass der eigene Vater bei der SS war. Bewegend schildert die Autorin das Leben in Weimar im Jahr 1942 und parallel dazu jenes in Minneapolis im Jahr 1996. Trudy ist Geschichtsprofessorin und interviewt für ein Projekt mehrere Deutsche über ihre Erinnerungen an die NS-Zeit. Dabei stößt sie auf die eigene Familiengeschichte, hat sich doch ihre Mutter Anna allem Anschein nach auf ein Verhältnis mit einem SS-Offizier eingelassen. Was Trudy aber noch nicht weiß, ist der wahre Grund für das Handeln der damals 21-Jährigen. Ein sehr berührender Roman über das Schicksal nichtjüdischer Frauen im Dritten Reich.


Rezension


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Personen: Blum, Jenna Dinçer, Yasemin

Blum, Jenna:
¬Die¬ uns lieben : Roman / Jenna Blum. Yasemin Dinçer. - Berlin : Aufbau, 2015. - 526 S.
ISBN 978-3-351-03588-4

Zugangsnummer: 1387
Romane, Erzählungen, Novellen (dt.) - Signatur: DR Blu - Buch