Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Johannes Preßl; Ein Stalking-Fall in der Welt der Oper. (DR) Von Donna Leon weiß man, dass sie Opern über alles liebt. Und so ist es sicher kein Zufall, dass sie in ihrem 24. Brunetti-Krimi wieder an das Teatro La Fenice zurückkehrt, wo schon ihr erster Roman "Venezianisches Finale" gespielt hat. Die gefeierte Operndiva Flavia Petrelli gibt in Puccinis "Tosca" ein bejubeltes Gastspiel in Venedig. Massen von gelben Rosen auf der Bühne und in ihrer Wohnung lösen bei ihr aber eher Angst als Begeisterung aus. Ist sie zum Objekt eines irren Verehrers geworden? Die Verdachtsmomente verdichten sich, als eines Tages eine junge Sängerin, der von Flavia eine große Zukunft vorausgesagt wurde, von der Brücke gestoßen wird. Donna Leon beschreibt in diesem Krimi hautnah, wie belastend es für einen Star sein kann, immer von Fans umschwärmt zu werden und dann sogar einer fehlgeleiteten Liebe ausgesetzt zu sein. Damit greift die Autorin ein ebenso modernes wie beängstigendes Thema auf: das Stalking. Die Handlung dieses Krimis kommt nur sehr langsam in Gang. Spannungsmomente gibt es äußerst selten, es überwiegt die atmosphärische Wahrnehmung der Lagunenstadt und des Künstler-Metiers. Überhaupt hat man als geübter Donna-Leon-Leser in letzter Zeit das Gefühl, dass es der Autorin immer mehr um die anregende Beschreibung ihres Lebensmittelpunktes Venedig geht als um eine spannende Handlung. Dieser Krimi ist nichts für LeserInnen, die einen mitreißenden Krimi suchen. Aber eine Anregung, wieder einmal Venedig zu besuchen, ist es allemal.

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Rezension

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Personen: Leon, Donna Schmitz, Werner