Neureiter, Sigrid
Kurschattenerbe Kriminalroman
Buch

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Cornelia Freiberger; Ein unterhaltsamer, kurzweiliger Krimi rund um den berühmten Minnesänger Oswald von Wolkenstein und die Südtiroler Stadt Meran. (DR) Der geschätzte Südtiroler Heimatmaler Peter Mitterer wird von seiner Haushälterin tot in seiner Wohnung aufgefunden. Da nichts auf einen Einbruch und ein mögliches Motiv hinweist, tappt die Meraner Polizei im Dunkeln. Der unaufgeklärte Fall setzt die Polizeichefin zusehends unter Druck, haben sich doch für das bevorstehende Symposium über den Ritter und Minnesänger Oswald von Wolkenstein zahlreiche nationale und internationale Experten sowie die ukrainische Millionärin und Sponsorin Kateryna Maximowa angekündigt. Als auch noch eine wertvolle Vielle, eine mittelalterliche Geige, gestohlen wird und der Leiter des Symposiums spurlos vom Tagungsort verschwindet, vermutet die verantwortliche PR-Beraterin Jenny Sommer, eine Vertraute und ehemalige Doktorandin des verschwundenen Germanistikprofessors, einen Zusammenhang. Was hat es mit dem längst zerstört geglaubten Bild auf sich, das Oswald von Wolkenstein auf einem Fass im Meer treibend darstellt, und welches Interesse hat die reiche Ukrainerin an dem mittelalterlichen Minnesänger und dem idyllischen Örtchen Meran? Jenny Sommer kommt der Aufklärung des Falles Schritt für Schritt näher und begibt sich dabei selbst in Lebensgefahr. Die Wiener Autorin und Germanistin mit Südtiroler Wurzeln lässt ihren Fall - wie auch in ihrem Debütroman "Burgfrieden" - rund um einen mittelalterlichen Minnesänger und die PR-Beraterin Jenny Sommer entstehen. Die idyllische Stadt Meran und das Schloss Tirol dienen Sigrid Neureiter als Schauplätze, um die einzelnen Ereignisse vor den LeserInnen auszubreiten und am Ende geschickt miteinander zu verknüpfen. Ein leicht zu lesender, unterhaltsamer Krimi mit jeder Menge Lokalkolorit, der an vielen Stellen die Germanistin erkennen lässt. ---- Quelle: Pool Feuilleton; Seit im Südtiroler Grenzgebiet Bären zum Auffinden von wild abgelegten Leichen eingesetzt werden, erscheint alles, was in einem Südtiroler Krimi passiert, als höchst wahrscheinlich. Sigrid Neureiters Krimi aus Südtirol spielt in der Kurstadt Meran und wirft sich gleich mitten in das Gewühle der Relax-Stadt. Ein aufgedonnerter Kongress über Oswald von Wolkenstein ist angesagt, Koryphäen aus den Branchen Musik und Wort tummeln sich auf den Promenaden und zwischen den Veranstaltungssälen herum, es wird viel zur Schau gegrüßt und hinterrücks getuschelt. Leicht gestört wird dieses Treiben freilich durch die Ermordung eines Heimat-Malers, der es sich trotz seiner schrulligen Themen nicht verdient hat, so bieder erschlagen zu werden. Die PR-Beraterin Jenny Sommer versucht alle News, die wegen des Kongresses und des Mordes unterwegs sind, in geordnete Bahnen zu bringen. So wird sie fast automatisch in den Fall hineingezogen, weil in der Kurstadt jener am gefährlichsten ist, der am meisten weiß. Zusammengehalten wird diese permanente Gerüchteküche von der Zeitung "Meraner", die auf Wahrheit und Flunkereien gleichermaßen das Monopol hat. Als dann einer zickigen Geigerin ihr wertvolles Nachbau-Instrument aus dem Mittelalter gestohlen wird und ein vortragender Professor verschwindet, weitet sich der Fachkongress über Oswald zu einem Kriminal-Festspiel aus. Eine gebürtige Ukrainerin aus Sotschi stakelt auf hohen Schuhen gefährlich schön durch den bedächtigen Kurort, sie investiert und macht seltsame Geschäfte. In Wirklichkeit hat sie ein Zeit-ferner Kontakt zu Oswald in die Stadt getrieben, da Oswald ja vor ihrer Haustüre im Schwarzen Meer ein Seeabenteuer nur knapp überlebt haben soll. Liegt es nur an den mal links, mal rechts verklappten Augen des Oswald, dass plötzlich alles mit diesem größten Dichter Tirols zu tun hat? Selbst die Kriminal-Sprache wird zwischendurch zu einer Dichtung, wenn nämlich der sogenannte Mörder eine Geigerin erwürgt, heißt es bei der Tatzeugin: "Sie sah Violas Körper erschlaffen!" (249) Das Verbrechen hat sich restlos dem gepflegten Kur-Stil zwischen Monarchie und dem olympischen Sotschi angepasst. Sigrid Neureiter nimmt die Form des Krimis fast widerwillig zur Hand um schließlich das zu erzählen, was ihr am Herzen liegt. Der Umgang mit großen Themen mündet in kleinen gepflegten Resorts nämlich oft in einem Schattenreich. Da trägt jede Person ihren Kurschatten hinter sich her, die Stadt Meran zieht die Monarchie auf einer Schleppe nach, die Kunstsinnigen und Oswald-Forscher weiden vergangene Kultur bei einem mehrgängigen Menü bis auf das Textgerüst aus. Und die lokale Presse schafft sich mit jeder Ausgabe eine neue Welt, die an ungeraden Tagen durchaus als Krimi angelegt ist. - Eine augenzwinkernde Provinzposse, worin jeder jedem einen Krimi-Bären aufbindet. Helmuth Schönauer


Rezension


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Serie / Reihe: Gmeiner Original

Personen: Neureiter, Sigrid

Neureiter, Sigrid:
Kurschattenerbe : Kriminalroman / Sigrid Neureiter. - Meßkirch : Gmeiner-Verl., 2013. - 276 S. - (Gmeiner Original)
ISBN 978-3-8392-1434-3

Zugangsnummer: 3584
Krimi - Signatur: DK Neu - Buch