Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Bruno Blume; Annotation: Leo wird für eine Viertelstunde ein Schmetterling. Das verschafft ihm die nötige Sicherheit und Leichtigkeit, seine Ungeschicktheit zu überwinden und zu Hause und in der Schule Anerkennung zu finden. Ein außergewöhnliches Lese-Bilderbuch. Rezension: Leo möchte ein Schmetterling werden. Er will es wirklich, und er weiß auch, wie er es machen muss: "Er muss es nur richtig wollen. Er ballt die Faust, schließt die Augen und flüstert: 'Ich will es, ich will es!'" Als Schmetterling wäre er so leicht, dass ihm jede Bewegung gelingen würde und alle würden ihn bewundern, auch Manuela, die ihn nie beachtet. Dann wäre er nicht mehr so ungeschickt, dass Eltern und Lehrerin mit ihm schimpfen und seine MitschülerInnen ihn als Leo Stolperbein verspotten. Leo gleicht sein Leben dem einer Raupe an und versucht, sich in einem Wollkokon zu verpuppen. So klappts zwar nicht, aber er schafft es dennoch: Er wird tatsächlich ein Schmetterling! An seinem Geburtstag verwandelt er sich in der großen Pause, es wachsen ihm Flügel, zwei zusätzliche Beine und zwei feine Fühler. So fliegt er leicht und glücklich über die Köpfe der Kinder, die ihm begeistert und ungläubig zujubeln. Nach der Pause verwandelt er sich zurück, aber das Gefühl der Schwerelosigkeit bleibt, "denn tief in ihm drin verstecken sich Schmetterlingsflügel. Die kann ihm keiner nehmen." Zwar hilft ihm ein feenähnliches Wesen, aber es ist doch der Wille, der Leo zum Erfolg verhilft. Das macht Hartmanns Erzählung besonders. Und er kann dieses unbedingte Wollen sehr genau vermitteln. Sein ruhiger Erzählfluss kontrastiert die fantastische Handlung kunstvoll, wie auch Kaergels Zeichnungen zwischen alltäglich und märchenhaft oszillieren. Die sehr schöne Gestaltung als Lese- und Bilderbuch für ältere Kinder und eine der wärmsten Mutter-Sohn-Beziehungen der Literatur zeichnen "Leo Schmetterling" zusätzlich aus. Lesetipp ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Martina Lainer; Mit der Kraft seines Willens löst Leo sein größtes Problem: dick und ungeschickt zu sein. (ab 8) (JE) Leo könnte eigentlich ein glücklicher Junge sein, denn er hat Eltern, die ihn lieben und die ihm alles bieten. Doch er ist ein richtiger "Tollpatsch", seine Schulkollegen können alles besser und flinker wie er und Manuela würdigt ihn keines Blickes. Er wird verlacht und verspottet. Wäre er doch nur ein Schmetterling! So leicht und luftig! Alle seine Probleme wären gelöst. Leo weiß viel über Schmetterlinge, im Sommer kann er sie stundenlang beobachten. Er beginnt sich einzupuppen, isst unheimlich viel und wird dicker und dicker. Eine Raupe wird er aber nicht. Weil alles Essen nichts hilft, umwickelt er sich eines Tages mit Wolle, um im Wollkokon zum Schmetterling zu werden. Letztlich ist die Lösung des Problems aber doch auf einer fantastischen Ebene angesiedelt, die ich für fragwürdig halte, weil sie Kindern keinerlei Hilfe bietet: Alle 33 Jahre besucht das grüne Männchen ein Kind an seinem Geburtstag, weil es dorthin geht, wo die schönsten Wünsche sind. Und so geschieht es, dass Leo an seinem Geburtstag als Schmetterling über dem Schulhof flattert. Da alle realen Bemühungen nichts nützen, wird die Fantasiewelt plötzlich real. Er war wirklich ein Schmetterling und die anderen Kinder haben ihn gesehen. Er hat die Erfahrung gemacht, leicht und schwerelos zu sein, und daraus schöpft er Kraft und neuen Mut, denn: "Wer einmal ein Schmetterling war, kann innerlich schweben vor Glück." Eine Lösung auf realer Ebene hätte wohl besser in das Konzept der Geschichte gepasst.
Rezension
Personen: Hartmann, Lukas Kaergel, Julia
Hartmann, Lukas:
Leo Schmetterling / Lukas Hartmann ; Julia Kaergel. - Innsbruck : Obelisk, 2000. - 62 S. : Ill. (farb.)
ISBN 978-3-85197-390-7
Jugend Erzählungen - Signatur: JE Har - Buch