Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Martina Lainer; Höhen und Tiefen einer Liebesbeziehung, zu dessen Indikator ein Hund wird. (DR) *f33* Literarische Texte, in denen Tiere als Hauptfiguren fungieren, sind meine Sache nicht. Doch die gekonnte Verbindung des Schicksals eines Straßenköters mit dem zweier Menschen, die sich finden und ein Paar werden, ist derart raffiniert und reizvoll, dass ich Anonymus - so der no-name des Hundes - als Protagonisten dieser Erzählung der jungen israelischen Schriftstellerin Hedaya voll und ganz akzeptiere. Nach einem sogenannten blind-date, das in aller Unverbindlichkeit zwischen dem Mann und der Frau - ihre Namen sind unerheblich - stattgefunden hat, kreuzt ein ausgesetzter Hund den Weg der beiden und führt sie zueinander. Es entsteht eine problematische Beziehung, die trotz allem durch ein dünnes Band der Liebe gehalten wird. Sie wird auf harte Proben gestellt, nicht zuletzt weil die beiden so unterschiedlich sind und notwendige Kommunikation nicht geschieht. Der Hund gerät in das Beziehungsgeflecht und wird Teil davon. Das anfängliche Glück währt nicht lange, bald schon wird der Hund zum Objekt und sowohl vom Mann als auch der Frau gezielt gegen den Partner eingesetzt. Yael Hedaya gelingt es vorzüglich, die emotionale Dimension trotz distanzierter, sachlicher Erzählweise zu vermitteln. Sie eröffnet Bilder, die wie eine zweite Ebene den Text erweitern und ergänzen. Die Sehnsucht nach Liebe, die Verletzlichkeit der Liebenden und die Unausgesprochenheiten so vieler Botschaften - der Leser wird empathischer Zeuge einer ganz normalen Beziehung, von Liebe pur. Der Hund wird zum Spiegelbild der Beziehung und zum Symbol für Liebe und ihr Scheitern. Eine Erzählung von beinahe magischer Kraft, eine Liebesgeschichte, der die Normalität zum Besonderen gereicht, ein Buch, das in der Bibliothek fehlen würde.

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Rezension

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Personen: Hedaya, Yael