Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Fritz Popp; Jüdische Familien-Skandal-Saga aus der römischen Oberschicht. (DR) Knapp über dreißig ist Daniel, der die Geschichte erzählt. Er ist Verfasser eines Essays über antisemitische Juden, erfolgloser Uni-Dozent und Enkel des sagenhaften Bepy: Jüdischer Holocaustüberlebender ohne Skrupel, Lebemann und Bankrotteur, verheiratet mit Ada, die er mehrfach betrügt. Mit dem Bericht über den bevorstehenden Krebstod und die sexuellen Vorlieben seines Großvaters beginnen die Aufzeichnungen Daniels. Die zweite Generation, Daniels Vater, ein riesenhafter Albino, ebenfalls Tuchhändler wie sein Vater Bepy, verheiratet mit einer Katholikin, versucht die Schande Bepys vergessen zu machen und biedert sich an dessen ehemaligem Geschäftspartner an. Ein Sohn Bepys geht nach Israel und entwickelt sich zu einem fanatischen Feind des arabischen Volkes. Daniel schämt sich seines servilen Vaters und bewegt sich nicht sehr selbstbewusst im Umfeld der Schönen und Reichen. Beziehungsunfähig, ein Liebhaber von getragener Damenunterwäsche, wird er zum Adlatus der von ihm verehrten Enkelin des reichen und versnobten Geschäftspartners seines Großvaters. Aus verschmähter Gegenliebe beschwört er an deren achtzehnten Geburtstag einen Skandal herauf, mit dem er sich endgültig aus der Gesellschaft, die ihn bislang duldete, katapultiert. Thomas Mann und Proust könnten Pate gestanden haben bei diesem sprachlich meisterhaften Roman. Satirisch-boshafte Schilderungen der jüdisch-katholischen Oberschicht mit Pikanterien, Perfidien und gepfefferten geistreichen Bemerkungen. Ein nicht ganz leichtes, aber lohnendes Lesevergnügen für literarische LeserInnen.

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Rezension

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Personen: Schneider, Marianne Piperno, Alessandro