Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Lisa Ndokwu; Rezension: Mit seinen vierzehn Jahren ist Kreiner "der jüngste Privatermittler auf allen schiefen Ebenen". Die Ähnlichkeit mit einem bekannten Fernsehdetektiv, der wie er einen mitgenommenen Trenchcoat trägt, ist nicht zufällig. Kreiner überlässt nichts dem Zufall. Er kombiniert messerscharf, und es kann vorkommen, dass er alle physikalischen und biologischen Gesetze außer Kraft setzen muss. Auf seinem Anrufbeantworter häufen sich die Hilferufe von Menschen, deren Hund entlaufen ist, deren Fahrrad abhanden gekommen ist oder deren Vogel spurlos verschwunden ist. Und Kreiner schickt sofort "seine Männer los", denn Kreiner ist eine Spezialeinheit, quasi alles in einer Person. Einen Sommer lang begleiten Lesende den mehr oder weniger erfolgreichen Detektiv Kreiner in seine Welt. "Wenn Dinge nicht ganz rund laufen, jemand auf die schiefe Bahn gerät, Gefahr in der Luft liegt, kurz: wenn die Welt droht, aus ihrer Umlaufbahn zu kippen, schaltet sich Kreiners siebter Sinn ein." Die Umlaufbahn der Welt und Kreiners siebter Sinn verändern sich vor allem durch eine von Kreiner unvorhergesehene Einschaltung seiner Hormone. Dafür ist Alex verantwortlich, die mit ihm über Wiesen wandern will, oder ihn im Schwimmbad mitten in seiner Dienstzeit anspricht. Für Kreiner ein unlösbarer Fall, denn Kreiner ist meistens im Dienst. In solchen Situationen steckt Kreiner die für einen Detektiv unerlässliche Bruyère in seinen Mundwinkel, um die Luft und seine Gedanken zu reinigen. Die Autorin Adelheid Dahimène konzipiert humorvoll und ohne moralisierende Zwischentöne den Mikrokosmos eines sonderbaren Pubertierenden. Auf jeder Seite des Buches lauern kreative Wortkombinationen und unvorhergesehene Wendungen, die nicht nur dem ernsthaften Detektiv Kreiner auf die Sprünge helfen. Lesende können zwischen tatsächlichen Ereignissen und der Einbildungskraft Kreiners nur mit derselben Atemnot wie Kreiner reagieren. Virtuos beschreibt die Autorin die Entführung des "großen" Detektivs. "Kreiner liegt mit angezogenen Beinen bloß da. Die beiden Eindringlinge starren ihn an. Aufstehen, sagt eine paragrafengeschraubte Stimme. Anziehen, heißt es gleich darauf in zweiter Instanz. Los, los, ein bisschen flott!" Auch der bekannte Fernsehdetektiv würde sich in diesem Fall wohl erst einmal eine Zigarre anzünden. Doch Kreiner wird nur mitgeteilt, dass Rauchen für Jugendliche untersagt sei. Letztendlich löst er auch diesen Fall, wenn auch unerwartet - für sich und die Lesenden. Nur so viel sei verraten, auch Detektive haben Eltern. Aus dem Blickwinkel eines Jugendlichen zwinkert uns Adelheid Dahimène zu und lädt uns ein, die Welt und ihre Umlaufbahn anders zu betrachten. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Redaktion; Es gilt einen Konkurrenten auszuschalten. (ab 12) (JE) Für Kreiner ist kein Fall zu kniffelig, er löst jeden Fall. Als ihm ein anderer ins Revier gerät, geht es plötzlich um seine Ehre und sein Ansehen und er setzt alles auf eine Karte, um den Konkurrenten auszuschalten. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Heidi Lexe; Von der Kunst, eine Spezialeinheit in alle Richtungen zu verteilen. (ab 13) (JE) Der Rahmen, aus dem die Geschichte fällt, ist der Krimi für Kinder und Jugendliche - stets geprägt von der Diskrepanz zwischen der Glaubwürdigkeit jugendlicher-kriminalistischer Kompetenz und spannenden Anlassfällen. Auch Kreiner hat es satt, sein Talent auf Wiederbeschaffungsaktionen zu verschwenden, die im Haustierbesitz diverser Mitbürger/innen gründen; auch Kreiner dürstet (und hier ist er sich einig mit erwachsenen Exemplaren privatdetektivischer Zunft, die sich endlich über die Beschattung ehebrecherischer Aktivität hinauszuentwickeln suchen) nach dem Fall der Fälle. Da wäre zum Beispiel der Ausradierer, mit dem Kreiner noch eine Gummi-Gummi-Zwerg-Rechnung offen hat. Er nimmt die Fährte auf - und schon gerät er aus der Spur. Denn Adelheid Dahimène erzählt auf köstliche Art vom ständigen Scheitern am eigenen Ich: Lose zusammengehalten durch erst nach und nach dechiffrierbare Rahmenbedingungen wird Kreiners überschäumende Fantasie erzählerisch verdichtet. Dahimène treibt den Konstruktcharakter der Figur durch jenen der Sprache voran. Die Genauigkeit ihres Spiels mit Worten entspricht der Intensität, mit der Kreiner jede auch noch so minimale Veränderung seiner Umwelt wahrnimmt - um daraus stets die genau verkehrten Schlüsse zu ziehen. Und sich damit in aller Coolness durch die zur Verfügung stehenden Fettnäpfe arbeitet. Sehr zu empfehlen ab 13 Jahren. ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/) Der Rahmen, aus dem die Geschichte fällt, ist der Krimi: Kreiner hat es satt, sein Talent auf Wiederbeschaffungsaktionen zu verschwenden, die im Haustierbesitz diverser MitbürgerInnen gründen; Kreiner dürstet nach dem Fall der Fälle. Da wäre zum Beispiel der Ausradierer, mit dem Kreiner noch eine Gummi-Gummi-Zwerg-Rechnung offen hat. Er nimmt die Fährte auf - und schon gerät er aus der Spur. Denn erzählt wird vom ständigen Scheitern am eigenen Ich: Lose zusammengehalten durch erst nach und nach dechiffrierbare Rahmenbedingungen wird Kreiners überschäumende Fantasie erzählerisch verdichtet. Dahimène liest der Sprache von den Lippen ab, treibt den Konstruktcharakter der Figur durch jenen der Sprache voran. Die Genauigkeit ihres Spiels mit Worten entspricht der Intensität, mit der Kreiner jede auch noch so minimale Veränderung seiner Umwelt wahrnimmt - um daraus stets die genau verkehrten Schlüsse zu ziehen.
Rezension
Personen: Dahimène, Adelheid
Dahimène, Adelheid:
Spezialeinheit Kreiner : ein Fall für alle Fälle / Adelheid Dahimène. - St. Pölten : Niederösterr. Pressehaus, 2003. - 180 S.
ISBN 978-3-85326-263-4
Jugend Erzählungen - Signatur: JE Dah - Buch