Bydlinski, Georg
Stadtrandnacht
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Notburga Leeb; Annotation: Die Langeweile der Provinz in nur 4 Tagen Rezension: Ein Autounfall, bei dem ein Mensch ums Leben kommt, ist Kristallisationspunkt in diesem Roman, um den herum Perspektiven und Lebensweisen verschiedener Bewohner einer Stadtrandsiedlung in 4 Abteilungen (Mittwoch bis Samstag) beschrieben werden. Es bleibt kein Geheimnis, wer für den Autounfall verantwortlich ist: Die Jugendlichen Ina, Angie, Kurt, Tom und Martin haben unter Micks Führung die Warnblinkanlage einer Baugrube abmontiert und auf dem Kirchendach des Klosters aufgestellt. Ein Pkw-Lenker stürzt daraufhin mit dem Auto in die Baugrube und stirbt. Hätte Pater Leo, der die Lichter zufällig am Dach entdeckt hat, schneller kombinieren und reagieren müssen? Die Schriftstellerin Martha Weninger wird bei einem ihrer nächtlichen Spaziergänge Augenzeugin des Unfalls und erinnert sich unweigerlich an Kriegsnächte. Fred, ein junger Supermarktverkäufer, kommt nur indirekt mit dem Unfall in Berührung: Er liest davon in der Zeitung; sein großes Interesse ist, endlich eine Freundin zu haben. Als es zu einer Annäherung zwischen ihm und Ina kommt, hat er den Kopf nicht frei, ihr Geständnis anzuhören und zu begreifen. Wie es in so einer Siedlung nun mal ist, laufen sich die einzelnen Figuren zwar immer wieder über den Weg, aber ein Wir entsteht dadurch noch lange nicht. Die einzelnen Perspektiven bleiben nebeneinander stehen, gemeinsam ist den Protagonisten vor allem die Sehnsucht nach einem anderen Leben. Der Autor erlöst uns nicht von der Ausweglosigkeit und Langeweile der Provinz, im Gegenteil: Eine Stimmung des Gefangenseins entsteht - gerade im klaren, einfachen, beschreibenden Stil - immer deutlicher, und nur das Wort, das gesprochene, das geschriebene oder das gebeichtete, tritt als Erleichterung und Öffnung zu einem neuen Anfang auf. Ob nach dem Samstag auch ein Sonntag kommt, an dem die Figuren nicht nur vor sich hinreden sondern auch einander etwas sagen können, aufeinander eingehen können? ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Angela Zemanek-Hackl; Schicksale einer Vorstadt treffen durch einen tragischen Unfall aufeinander und verlieren einander wieder. (ab 13) (JE) Ein Buch über Schuld und Unschuld, Freundschaft und Mitläufertum, Liebe (zumeist unerfüllte) und Sexualität, Jugend und Alter. Dies alles und mehr kristallisiert sich in der Wohnsiedlung einer Vorstadt. Ina und ihre Schulfreunde begehen einen sehr dummen Streich, indem sie eine Blinkanlage von einer Baustelle entfernen, und verursachen dadurch einen tödlichen Verkehrsunfall. Aber auch ein junger Priester, der Kaplan der Gemeinde, ist darin verwickelt, weil er die Warnblinkanlage auf dem Kirchendach findet und nicht rasch genug zur Baugrube zurückstellt. Eine ältere Dame wird Augenzeugin des Unfalls, und ein junger Supermarktangestellter versucht krampfhaft seine Heimatlosigkeit zu vergessen und seine Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe in schnellen Bekanntschaften zu stillen. Diese Nacht - als Brennpunkt der Einzelschicksale - und die Auflösung der eher problematischen Lebenssituationen der handelnden Personen werden tageweise über einen Zeitraum von vier Tagen erzählt. In leiser, stellenweise sehr poetischer Sprache erfahren wir von Gedanken und Handlungen der Jungen und Älteren und schlüpfen so abwechselnd in das Leben der Protagonisten. Für jugendliche und auch erwachsene Leser empfohlen!


Rezension


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Personen: Bydlinski, Georg

Schlagwörter: Familie Mutter Freundschaft Belletristik Alkohol Sexueller Mißbrauch

Bydlinski, Georg:
Stadtrandnacht / Georg Bydlinski. - Wien : Dachs Verl., 2002. - 109 S.
ISBN 978-3-85191-278-4

Zugangsnummer: 2432
Jugend Erzählungen - Signatur: JE Byd - Buch