Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Philipp Ennemoser; Skizzen und Notizen eines ORF-Auslandskorrespondenten von seinen Einsatzgebieten. (GM) Die Person des ORF-Reporters Friedrich Orter ist uns allen gut bekannt. Immer dort, wo es weltpolitisch gerade brennt, tauchen der lockige Haarschopf und ein betroffener Blick auf, erzählt Orters Stimme auf ganz eigenwillige Art von den Geschehnissen: "Ich habe meine Arbeit in Kriegsgebieten stets als Friedensberichterstattung verstanden. Mit dem Bemühen, jenen eine Stimme zu geben, die in ihrem Leid meist keine haben: den Opfern." Die Gefahren dieser Bemühungen und das Zustandekommen von Bildern aus den Krisengebieten schildert Orter in diesem Buch auf eine sehr angenehme Art und Weise. Obwohl sprachlich ausgefeilt, lesen sich seine Schilderungen wie ein Tagebuch. Zwischen Beschreibungen von Hintergründen weben sich historisches Wissen, persönliche Gedanken und Beobachtungen ein, immer wieder auch private Fotos von den Einsatzgebieten. Mit diesem Buch gelingt es Ortner dem Leser das näher zu bringen, was Fernsehsender nicht wollen oder der Fernseher kaum vermag: etwa den verwesenden Gestank von Massengräbern, die politischen und religiösen Wirren innerhalb des Irak oder das Ansehen von Journalisten in Kriegsgebieten. Dabei ist Orter immer bei den Menschen und vor allem selbst Mensch. Das Buch bestätigt, wie wichtig es ist, Journalisten wie Orter in Krisengebieten zu haben, um der Propaganda und Zensur von betroffenen Konfliktparteien nicht auf den Leim zu gehen. Sehr empfehlenswert!
Rezension
Personen: Orter, Friedrich
Orter, Friedrich:
Verrückte Welt : Augenzeuge der Weltpolitik / Friedrich Orter. - 2. Aufl. - Salzburg : ecowin, 2005. - 221 S. : Ill. (farb.), Kt.
ISBN 978-3-902404-15-2
Politik, Presse, Rundfunk, Fernsehen - Signatur: GP Ort - Buch