Was, wenn ich nicht der wäre, der ich bin?
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Klaus Egger; Oscar Brenifier und Jacques Després haben diesmal kein Philosophiebuch im strengen Sinne vorgelegt. Denn, auch wenn sie sich, wie im hoch gelobten Vorgänger, wieder von der faszinierenden Welt der Gegensätze ("Wir erfahren von klein auf, dass man einen Begriff nur verstehen kann, weil es den anderen gibt.") inspirieren lassen, haben wir es hier mit einem Ausflug in die Persönlichkeits- oder "Differenzielle Psychologie" zu tun. Und genau um Differenzen geht es: Diese helfen uns dabei, unsere Identität zu finden. Das Buch stellt Charaktertypen einander gegenüber, anhand derer Brenifier abermals den Wert von Gegensätzen als Verständnishilfe vermittelt: "Der Versuch, die menschlichen Charaktereigenschaften zu ergründen, bedeutet, einen großen Schritt auf diejenigen zuzumachen, die uns fremd erscheinen, aber auch einen Schritt auf uns selbst", und, darin "unterschiedliche Weltanschauungen und verschiedene Lebensweisen zu entdecken", das ist auch ein pädagogischer Auftrag. Zehn Paare werden vorgestellt, die jeweiligen Vorzüge, aber auch, was den einen am anderen provozieren könnte: Der "Komplizierte und der Einfache, der Realist und der Idealist, der Verspielte und der Ernsthafte". Beim Idealisten wird es ein bisschen philosophisch: Dem Idealisten "geht es darum, was ihm gerecht, wahr, gut und schön vorkommt", also um die Welt hinter den Dingen, genau so wie dem "Intellektuellen", der glaubt, er müsse "alles benennen, was ihm begegnet". Der "Begriff" als moderne Form der "Idee": das "Wesen" der Dinge. Ihm steht der "Sinnliche" gegenüber, dem Grübler der "Gelassene", beide sehen zunächst einmal zu, was sich mit der Welt, wie sie ist, anfangen lässt. Alle dürfen sein. Jacques Després steuert wieder seine "Teletubbies" bei, aber in wunderhübscher Aufmachung und sprühend vor witzigen Ideen, etwa, wenn er den "Ernsthaften", mit einer riesigen Brille angetan, das Hüpfspiel "Himmel und Hölle" mithilfe von Zirkel, Lineal und Winkelmesser auf die Erde zeichnen lässt. Ein gutes Buch, nicht nur für den "Intellektuellen". ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Cornelia Gstöttinger; Die menschlichen Charaktereigenschaften in Gegensatzpaaren erklärt. (ab 8) (JP) Nach dem mit dem Luchs und dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Band "Was, wenn es nur so aussieht, als wäre ich da" legt das französische Erfolgsduo Oscar Brenifier und Jacques Després nun ein neues empfehlenswertes Sachbuch vor, das Kinder ab 8 zum Philosophieren und Sinnieren über die eigenen Wesensmerkmale und jene des Gegenübers anregt. Denn diesmal stehen die unterschiedlichen Charaktereigenschaften des Menschen im Mittelpunkt. Anhand von Gegensatzpaaren arbeitet Brenifier die Vielfalt der Persönlichkeiten, ihre Eigenheiten, Stärken und Schwächen markant und überspitzt heraus. Anschaulich skizziert er in wenigen Sätzen die Lebensweise des Ernsthaften und des Verspielten, des Temperamentvollen und des Zurückhaltenden, des Realisten und des Idealisten etc. Die mit Farben spielenden, plakativen computeranimierten Illustrationen von Després bringen in ihrer Prägnanz und Ausdrucksstärke die Charaktere treffend auf den Punkt. In manchen Porträts wird man sich wiederfinden und tief verstanden fühlen, andere werden einem fremd erscheinen. Ein Buch über das Zurechtfinden in der Welt, über das Hineinfinden in die Gesellschaft und ein erster Schritt zu mehr Toleranz: Jede Seite ist eine Einladung, sich selbst und andere kennenzulernen und besser zu verstehen. Der Band bietet viele Diskussionsanreize und ist allen Büchereien sowie kleinen und großen Philosophen zu empfehlen. ---- Quelle: Unsere Kinder (http://www.unserekinder.at/) Autor: Anita Lehner; "Manchmal haben wir den Eindruck, nicht verstanden zu werden, gegen eine Wand zu rennen, ja sogar uns unter unseresgleichen fremd zu fühlen." Dieser Satz findet sich im Vorwort des Buches, um gleich darauf Seite für Seite in Wort und Bild Gegensatzpaare menschlicher Charaktereigenschaften darzustellen. Die Computeranimationen sprechen Kinder sofort an. Kombiniert mit wenigen Versatzstücken wird schon über die Illustration der Komplizierte dem Einfachen klar gegenübergestellt, der Individualist dem Kontaktfreudigen, der Ernsthafte dem Verspielten. Dass die Charaktere leider nur in männlichen Varianten beschrieben werden, ist die einzige Schwachstelle des Buches. Die dazugestellten Texte sprechen von Objektivität, Kritikfähigkeit oder Manipulation im Umgang mit Menschen. Es wird den Kindern also einiges zugemutet, aber genau das ist wohl der Grund, warum sie dieses Buch so lieben. Ich verwende das Buch als Einstieg für Einzelgespräche mit Kindern: "Wer bin ich, wer bist du?" Dabei bin ich immer wieder erstaunt über ihre Weisheit, darüber, wie sie sich und die Erwachsenen um sich herum einschätzen, Stärken und Schwächen auf den Punkt bringen. Und dann merke ich, wie ich nicht nur die Kinder, sondern auch mich selbst mit ganz neuen Augen sehe.


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Was, wenn ich nicht der wäre, der ich bin? Brenifier, Oscar Després, Jacques Kootz, Anja

Schlagwörter: Philosophie für Kinder

Was, wenn ich nicht der wäre, der ich bin?:
Was, wenn ich nicht der wäre, der ich bin? / Oscar Brenifier. Mit Ill. von Jacques Després. Aus dem Franz. von Anja Kootz. - Stuttgart : Gabriel, 2012. - 59 S. : zahlr. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-522-30298-2

Zugangsnummer: 100475
Jugend - Natur und Mensch - Signatur: JN Was - Buch