Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Markus Fritz; Die Menschen, von denen Kashua erzählt, sind wie der Autor israelische Araber. Diese Menschen haben einen israelischen Pass und stellen 20 Prozent der Gesamtbevölkerung Israels. Die arabischen Isrealis sind Bürger zweiter Klasse. Der Roman hat zwei arabische Hauptfiguren: einen namenlosen Rechtsanwalt mit Kanzlei in Westjerusalem, dem jüdischen Teil der Stadt; und den Sozialarbeiter Amir. Der Rechtsanwalt hat viel erreicht in seinem Leben: Die Geschäfte laufen gut, er hat eine berufstätige Frau, eine Tochter, ein Haus, einen sehr teuren Wagen, die richtigen Freunde, mit denen er teuren alten Whisky trinkt und Sushi isst. Er orientiert sich an den Juden, imitiert ihren Lebensstil, schafft sich ihre Statussymbole an, möchte so selbstsicher und gebildet sein wie sie. Regelmäßig kauft er sich Klassiker der Weltliteratur, um sich ihren Bildungskanon anzueignen. Aus einem der Bücher aus dem Antiquariat fällt ein Zettel: er ist an einen Mann gerichtet - in der Handschrift seiner Frau. Er ist zutiefst erschüttert und anstatt mit ihr zu reden, spioniert er ihr nach. Amir hat weniger Glück gehabt. Er arbeitet als Sozialarbeiter. In der Nacht pflegt er einen im Koma liegenden jungen Israeli, um sich etwas dazuzuverdienen. Er schlüpft in dessen Identität und bewirbt sich unter falschem Namen an der Kunsthochschule: er möchte Fotografie studieren. Die Geschichten der beiden Protagonisten laufen parallel und hängen doch miteinander zusammen. Wird der Rechtsanwalt seine Frau aus Eifersucht töten? Wird Amir mit der fremden Identität ein neuer Mensch? Der Roman ist in einer einfachen, schnörkellosen Sprache geschrieben und ist raffiniert konstruiert. Der autor zeichnet sehr detailliert, wie schwer es für israelische Araber ist, sich in Israel zu behaupten, so sehr sie sich auch anpassen.

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Rezension

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Personen: Kashua, Sayed