Der Domkapitular von Paderborn berichtet von seiner nicht nur belastenden Erfahrung mit der Pflege seines demenzkranken Vaters bis zu dessen Tod 2018.
Sieben Jahre lang haben Andreas Kurte und seine Schwester ihren demenzkranken Vater zu Hause gepflegt. In seinen ganz persönlichen Briefen an den Vater nach dessen Tod beschreibt Kurte, wie er die verschiedenen Stadien der Demenz des Vaters miterlebt und ihm trotz allen Verlusts ein lebenswertes Leben ermöglichen konnte. Die ersten Anzeichen waren, dass der Vater auf einmal Wege, die er täglich gefahren war, nicht mehr fand, seine Tabletten nicht mehr sortieren konnte, Fernsehbilder ihm zur Realität wurden und er schließlich niemanden mehr - auch nicht seine Kinder - wiedererkannte. Einen "Abschied auf Raten" müssen Sohn und Tochter hinnehmen, als der Vater immer mehr die Kontrolle über sein Leben verliert und er den Kindern genauso fremd wird wie sie ihm. Doch Kurte erzählt nicht nur von der traurigen Seite der Krankheit. Das Händehalten, die Dankbarkeit und offensichtliche Freude des Kranken an kleinen Dingen, aber auch der Glaube geben den Pflegenden ein Gefühl von Sinnhaftigkeit für ihr Tun. - Ein Buch, das Angehörige ermuntern soll, dem Demenzkranken ein würdiges Leben in vertrauter Umgebung zu ermöglichen, ohne das eigene Leben durch die Pflege übermäßig hintan zu stellen.
Rezension
Personen: Kurte, Andreas
Bi 2 Kurte
Kurte, Andreas:
Sieben Jahre in Deiner Welt : Briefe an meinen demenzkranken Vater / Andreas Kurte. - Paderborn : Bonifatius, 2019. - 102 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-89710-816-5 kt. : 9,90
Bi 2-Kurte, Andreas - Sachbücher Erwachsen