Annotation: Raul geht mit Großvater zum ersten mal angeln. Er braucht nicht nur Geduld, er muss sich auch gegen die Leute durchsetzen, die ihm Tierquälerei vorwerfen. So mischen sich Stolz auf seinen Fang und Trauer um den Fisch, festgehalten in warmen, effektvollen Zeichnungen. Rezension: Die Leute sitzen gemütlich im Happy Hering Restaurant direkt am Meer, es ist Wochenende. Plötzlich ruft eine Frau aufgebracht: "Das kann man ja nicht mit ansehen, diese Tierquälerei!" Und die anderen Gäste stimmen in das Geschrei ein: "Tierquälerei!" Sie haben Raul beobachtet, der gerade einen Fisch geangelt hat und ihm den Kopf abschneiden will. Sein Großvater beruhigt ihn: "Es ist dein Fisch." Mit Tränen in den Augen tötet Raul seinen allerersten Fisch. Langsam beruhigt er sich und der wachsende Stolz mildert die Trauer um den Fisch. Hermann Schulz, der langjährige Verlagsleiter bei Hammer, erzählt ruhig und bestimmt von diesem ersten Mal, führt behutsam ein und lässt den Bildern viel Raum, um die Stimmung weiterzugeben. Sie zeigen, wie der Tag glücklich mit einem Fischfestmahl endet und sie zeigen vor allem auf, dass die pöbelnden Leute im Fischrestaurant Fisch essend gegen den Fischfang protestieren. So wird der Rat des Großvaters, nicht auf die Leute zu hören, besonders anschaulich und übertragbar auf alle Situationen von Selbstbehauptung. Wiebke Oesers charakteristische Zeichnungen machen das Meer in seinen schillernden Farben und den goldgelben Sandstrand mit den Palmen fühlbar. Mit Leichtigkeit verbinden sich ihre Ölkreide- und Buntstift-Striche zu lebendigen Flächen, hellen Zimmern, freundlichen Gesichtern. Hier und da ergänzen Stempelbilder die Zeichnungen, wie ab und zu Schmunzelpartien die Erzählung auflockern, etwa wenn Raul seinen Großvater beruhigt: "Keine Sorge, ich habe schon Geduld. Ich will ja nur, dass endlich mal einer anbeißt!" *ag* Bruno Blume

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Personen: Schulz, Hermann

Schlagwörter: Verantwortung Bilderbuch