Rezension: MICHAEL JACKSON - NA JA, MILCHSOCKE. Wer will bei dieserlei Belegmaterial behaupten, Anagramme entbehrten gewisser Wahrheiten? Aber darum gleich jedes Wort auf seinen verborgenen Sinn hin auswringen? Das tun nur NeurotikerInnen mit ZWANGSVORSTELLUNG. Paula ist so eine. VOLL ZERNAGT WG. NUSS. Oder was würden Sie tun, wenn Sie soeben zwei Sitzsäcke erworben hätten und beiläufig am Gewicht feststellten, dass ihre Styroporfüllung einen Tick ungleich verteilt ist? Würden Sie so etwas überhaupt feststellen? Und sich dann gleich daran machen die Säcke aufzuschneiden und die Styroporkügelchen so lange hin und her zu schippen, bis jeder Sack gleich viel hat (oder bis die Kügelchen sich übers ganze Haus ergossen haben)? Paula tut so etwas. Zwanghaft. Sie kann nicht anders. Sie MUSS. Paula hat eine Panik davor, nicht perfekt zu sein. Eine Panik vor Freiheit und Improvisation. Warum also hat das Leben keine Gebrauchsanleitung? Weil Gebrauchsanleitungen missverständlich sind. Und eindimensional. Gerade die Vielfalt an Entwürfen und die kleinen Fehler aber machen das Leben lebenswert und eine Persönlichkeit liebenswert. Bis PAULA JONES das begreift und selbst über OPAS JAULEN lachen kann, muss sie die Folgen ihres Zwangsverhaltens schmerzhaft erfahren. Denn ihr heimliches Spiel namens "Multiple Choice", mit dem sie der Neurose zu entkommen suchte, hat sie erst gefährlich tief hinein getrieben. Humorvoll und prägnant inszeniert Tashjian die individuelle Geschichte einer Zwangsneurose. Als Magister Artium in Kreativem Schreiben geistreichen Artefakten verpflichtet, weiß die Autorin ihre Wortspiele und Anagramme gleichsam gegenständlich wie strukturell für ihren Text zu verwenden. Das ist EINE REIM - UND LESWUT, KINDERS! - UND EIN STIMULIERENDES WERK... Lesetipp

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Personen: Tashjian, Janet Beyer, Peter